Freitag, 29. Juni 2012

Eine kleine Sensation in Elte

 
Ein Löffler in Elte, das ist eine kleine Sensation
Ein Löffler in Elte, das ist eine kleine Sensation. Gefunden hat diesen artengeschützten Vogel Familie Keuter, am Mittwoch, in ihrem Garten an der Flaggenstraße. Sonja und Thomas Keuter beobachteten den außergewöhnlichen Vogel den ganzen Morgen über. Als er am Nachmittag jedoch immer wieder auf die Straße hüpfte, fingen sie ihn vorsichtig ein und sperrten das Tier in ihre Waschküche.

Die zur Hilfe gerufene Nachbarin Sigrid Popp-Drescher verfrachtete den Reihervogel in ihr Auto und brachte ihn...
...zu Ute Lamkemeyer nach Emsdetten. Diese arbeitet seit 40 Jahren als Vogel-Tierpflegerin im Naturzoo in Rheine. Die Expertin schaute sich das geschwächte Tier nur kurz an und war sich sicher: „Der hat Stress und auch jede Menge Ungeziefer.“
Schnell besorgte die 56-Jährige einen geeigneten Karton, versah diesen mit Luftlöchern und setze den Vogel behutsam in den Kasten. Anschließend fuhr sie mit dem Löffler in den Naturzoo um ihn erst einmal mit der passenden Nahrung zu versorgen.

„Das hätte ich nicht hingekriegt, dafür weis ich einfach zu wenig über solche Vögel“, sagte die engagierte Tierfreundin Popp-Drescher und war sichtlich erleichtert, das Tier gut untergebracht zu haben.

Peter Schütz Pressesprecher vom Landesamt für Natur-, Umwelt und Verbraucherschutz NRW bestätigt das: „Für Laien ist es schwer solche Vögel aufzupäppeln. Schließlich ernährt sich der Löffler von Krebsen, kleinen Fischen und Fröschen und anderem Wassergetier.“ Interessant findet Peter Schütz die Tatsache dass der Vogel keinen Ring trägt und auch nicht gechipt ist. „Das gibt Grund zur Annahme dass er aus einem Wildbestand kommt.“ Besonders überrascht ist Schütz jedoch nicht über den „Gast“. „Das kann schon mal vorkommen, so weit weg sind wir ja nicht von der Küste.“

Nachdem der Löffler die Nacht im Naturzoo gut überstanden hatte, wurde er gestern Mittag zum Biologischen Institut nach Metelen gebracht. Dort wird er weiter aufgepäppelt und anschließenden ausgewildert.
„Der wird hier wieder in die Freiheit entlassen. Die Nordsee findet solch ein Seevogel immer, das ist für den kein Problem“, ist sich Pressesprecher Peter Schütz sicher. krk

 Der Lebensraum des Löfflers sind Sümpfe und Verlandungszonen mit Schilfbestand. Die Nahrungssuche findet im Seicht- bzw. Brackwasser statt. Zu finden ist der Löffler vor allem an der holländischen Küste, doch auch in Deutschland hat sich der Löffler neu angesiedelt. Außerhalb der Brutzeit ist der Löffler auch sehr häufig an Meeresküsten oder in Dünen und Salzwiesen zu beobachten.
Peter Schütz Pressesprecher vom Landesamt für Natur-, Umwelt und Verbraucherschutz NRW

Tierfreundin Sigrid Popp-Drescher und Vogelpflegerin Ute Lamkemeyer verfrachten den Löffler vorsichtig in die Transportbox.


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