Zur traditionellen Hagelprozession machten sich am Sonntag
zahlreiche Gläubige in Elte auf den Weg. Die Prozession, an der auch die vielen
Kommunionkinder des Dorfes teilnahmen, machte an den festlich geschmückten
Stationen „Wältring“ und „Dorfplatz“ vor der Statue des Heiligen St. Ludgerus
halt, wo die Bitte um Gottes Segen für die Arbeit im Stall und auf dem Feld
sowie für ...
... alle in der Landwirtschaft tätigen Menschen erfolgte. Günstige
Witterung für die Ernte, das Miteinander der Generationen und der Frieden in
der Welt waren weitere Gebetsanliegen.
Die Hagelprozessionen als Sonderform der Bittprozessionen in
der Ludgeruskirche Elte hat eine interessante geschichtliche Vergangenheit
aufzuweisen. Der engagierte und inzwischen leider verstorbene Heimatfreund Werner
Overesch berichtete darüber ausführlich in der Zeitschrift für Rheine: „Rheine-
gestern, heute morgen“:
Lückenlos spannt sich aus dem Jahre 1668 die Ludgerusprozession in Elte, die
spätere Hagelprozession über die Jahrhunderte in die heutige Zeit. Der
Vollender der katholischen Restauration im Bistum Münster, Fürstbischof
Christoph Bernhard von Galen, setzte sich im ganzen Bistum tatkräftig für die
Verehrung des Landesheiligen Ludgerus ein. Dazu dienten ihm verschiedene
Maßnahmen, so auch die Einrichtung einer Patronatskirche in Elte, nachdem er
bereits 1661 die Pfarre Elte von der Urpfarre St. Dionys Rheine abtrennte. Wohl
in Erinnerung an den durch das wundertätige Kreuz mit den Ludgerusreliquien im
12. Jahrhundert bestandenen Ludgeruskult und die lebendig gebliebene
Ludgerusverehrung, fundierte er mit der Errichtung der Ludgeruspatronatskirche
eine eigene Ludgerusprozession. Er verfügte dass die Prozession aus der
märzlichen Fastenzeit des St. Ludgerusfestes, den 26.März, der schönen
Jahreszeit wegen und des sich immer stärker durchsetzenden Schutzpatrones des
Heiligen für die Feldfrüchte auf den Sonntag vor Johannes dem Täufer, den 24.
Juni, verlegt wurde. So der Textauszug aus dem Heft. krk
Quelle: Münstersche Zeitung
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