Im beschaulichen Elte
kennt Bernhard Sievers jedes Haus und jeden Stein. Und fast jeder in
dem kleinen Dorf kennt auch „Bernd“, denn so wird er hier
genannt. Am Montag steht ein großes Fest an: Bernd Sievers vollendet
sein 75. Lebensjahr.
Der am 28. Januar 1938, in Meppen, geborene Sohn des
Bäckermeisters und Kaufmanns Hermann Sievers und dessen Ehefrau
Agnes, weiß als 6. von insgesamt 8 Kindern viel zu erzählen. „Wir
hatten viel Spaß und alle...Tage gab es Neues zu erleben, so der Rentner.
Nach der Volks- und Handelsschule folgte eine Lehre als Groß- und Außenhandelskaufmann. Seinen Bundeswehrdienst leistete er beim Feldattelerie-Batalion in Lingen und Handorf. Sein Weg als junger Kaufmann führte ihn nach Aurich, Freren, Frankenthal in der Pfalz (wo er auch seine heutige Frau Ida Baumann kennenlernte) und nach Dortmund. Im Juni 1962 wurde er Bezirksreisender, es folgte die Heirat mit Ida, aus der 3 Kinder und 3 Enkel hervorgingen und der Hauskauf in Elte. 1968 wurde er erster Vorsitzender des neugegründeten Pfarrkomitees und erreichte dort den Bau des Kindergarten St. Ludgerus, den alle seine Kinder auch noch besuchen konnten. Da es in Elte zu diesem Zeitpunkt keinerlei Jugendarbeit gab, gründete er den Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg Stamm Elte und wurde dort der Stammesleiter
Auch heute ist Sievers immer noch mit ganzem Herzen Pfadfinder und sagt: „Pfadfinder ist man sein Leben lang, die Zeit hat mich sehr geprägt. Würden sich zum jetzigen Zeitpunkt Jugendliche finden die dazu Lust hätten wäre ich der Erste der sie unterstützen würde.“
Ab 1972 arbeitete Siever als als Regional-Verkaufsleiter, bei einer renommierten Keksfabrik im Raum Rheine und Umgebung, bis ihn 1997 eine Herzklappen-OP zwang in den Vorruhestand zu treten.
Die Aufgaben aufzuzählen, die er in seinem Leben übernommen hat, würde ganze Zeitungen füllen. Denn Bernd Sievers blickte stets über den Tellerrand der Gemeinde hinaus. Was folgte sind und waren eine Reihe von ehrenamtlichen Tätigkeiten: So bekleidete er fünf Jahre lang den Posten des Kirchenvorstands bei denen er am Kirchenumbau und bei den Verhandlungen zur Friedhofserweiterung entscheidend mitwirkte. Auch leistet er seit 10 Jahren Vorstandsarbeit bei der Caritas Elte, wo er Mitinitiator der Aktionen „Brücken verbinden“ und „Offenes Miteinander“ war. Zudem bekleidete er 10 Jahre das Amt des Schiedsmann für den Südbereich Rheine und ist in der 3. Periode Mitglied des Stadtteilbeirats.
Um die zahlreichen Arbeiten zu bewältigen, helfen ihm seine Erfahrungen und sein Wissen. Und um die dafür nötige Kraft zu tanken ist er seit 16 Jahren Mitglied der Herzsportgruppe IGF Rheine, wo er gerade zum 18. mal das goldene Sportabzeichen erhielt.
Seine zahlreichen Reisen in ferne Länder sind legendär. Eine oder besser gesagt sechs dieser Reisen führten ihn über den Jakobsweg nach Santiago de Compostela und bedeuten ihm und seiner Frau, die ihn mehrmals begleitete, besonders viel. Genauso wie die Winterreise mit einem Postschiff zum Nordcap, die Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Moskau oder auch Reisen nach Israel, Peking, Amerika und Namibia. „Rente ist nichts für mich“, sagt er schmunzelnd und fährt fort: „Ich fühle mich fit, auch wenn es mal da und dort zwickt.“
Viele seiner Weggefährten werden am Montag nach Elte kommen, um zum 75. Geburtstag zu gratulieren. Sievers freut sich auf „viele gute Gespräche.” Wie lange er seine Ehrenämter noch betreiben will? „Ein bisschen kürzer treten werde ich wohl aber so lange es der liebe Gott eben zulässt mach ich damit weiter.“krk
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