Wenn
man über Menschen spricht, die sich in Elte für den Karneval stark
gemacht haben und bereits seit Jahrzehnten zur Karnevalsgesellschaft
Elte gehören - dann darf man die Familie Wolters nicht vergessen.
Das Ehepaar Manfred und Edith, die sich ohne den Karneval vielleicht
gar nicht kennen gelernt hätten, deren Tochter Sandra (38) und auch
die Enkeltochter sind aus dem Elter Karneval eigentlich nicht mehr
wegzudenken. Das ließ sich bei ...
... uns überhaupt nicht vermeiden“,
schmunzelt Oma Edith, „wir alle aus der Familie haben halt den
Karneval im Blut.“
In
der Session 1988/89 folgte der absolute Höhepunkt des Paares:
Manfred wurde Prinz in Elte Süd. Der 68-Jährige und seine Frau
können sich noch gut an diese Zeit erinnern. „Manfred wollte gar
nicht Prinz werden aber mit ganz viel Überredung haben es der
Vorstand und die Mitglieder des Vereins dann doch geschafft ihn zu
überreden,“ berichtet die Rentnerin schmunzelnd. Sie selbst habe
nichts dagegen gehabt, sei es doch bereits seit Kindesbeinen an ein
Traum gewesen einmal Karnevalsprinzessin zu sein.
Eiligst
habe man damals für passende Kleidung, Rock und Bluse für die
Prinzessin und Hose und Hemd für den Prinzen, sorgen müssen.
„Schließlich hatten wir nur noch knappe drei Wochen bis zur
Karnevalssitzung“, sagt die gelernte Tankwartin. „Manfred war der
erste Prinz mit weißer Hose, ich hab ihm extra noch einen roten
Streifen drauf genäht damit es noch besser zu seinem roten Umhang
passte.“ Sogar eine eigene Residenz hatte das Paar - den ehemaligen
„Dorfgrill“. Denn zu diesem Zeitpunkt wohnte das Paar eben über
dem selbigen. „Das gab es in Elte noch nie, ein Prinz mit eigener
Residenz“, berichtet Wolters, der in Elte nur unter dem Namen
„Doktor“ (beruht auf oftmalige Verwechslung mit dem
gleichnamigen Gynäkologen aus Rheine) bekannt ist, stolz.
Die
Karnevalssitzung fand zu der Zeit noch in der Wirtschaft Hillebrand
und die Karnevalsfeier in der Wirtschaft Brinkmann statt. Zusammen
mit dem Elferrat, der sich mit Hilfe von OP-Kitteln und
Schwesterntrachten in Krankenhauspersonal verwandelt hatte, feierte
„Prinz Manfred von der Schwarzbrandklinik“ und Prinzessin Edith
dort ausgelassen ihre Session. „Das hat den Elteranern so viel Spaß
gemacht, das sie auch heute noch davon schwärmen“, erinnert sich
Edith Wolters auch nach 25 Jahren noch gerne daran.
Bereits
mit 15 Jahren waren beide schon Mitglied des Vereins. So ist es auch
kein Wunder das der gebürtige Mesumer fast seit 50 Jahren beim
Eiersammeln und beim Wagenbau seit über 40 Jahren mit von der Partie
ist. Ehefrau Edith, die als gebürtige Hauenhorsterin den Karneval
mit in die Wiege gelegt bekam, engagierte sich fast 33 Jahr lang für
die Elter Karnevalszeitung. „Das war ganz schön viel Arbeit“
aber ich hab es wirklich gern gemacht“, erinnert sich die
64-Jährige. Bei jeder Zusammenkunft schrieb sie fleißig alle
lustige Begebenheiten auf, tippte sie auf ihrer Schreibmaschine und
später dann am PC, warb Anzeigenkunden und brachte alles selbst auch
noch zur Druckerei. „Natürlich gab es auch mal die ein oder andere
Panne“, berichtet Wolters. Von komplett leeren oder auch
spiegelverkehrten Seiten war die Rede. „Die mussten dann nachts
nochmal von einer Emsdettener Druckerei gedruckt werden. Ich hab am
nächsten Tag zitternd bei Homann (Treffpunkt für das Eiersammeln)
gestanden und drauf gewartet das die Zeitungen noch rechtzeitig
geliefert wurden. „Das Ende meiner Redaktionskarriere geht mir auch
heute noch hart ab aber für einen alleine war die Arbeit einfach zu
viel.“
Inzwischen
freuen sich die Wolters aber schon auf die neue Ausgabe der
Karnevalszeitung. Stehen sie doch dieses Mal als Silberprinzenpaar
selber mit darin.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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