Mit viel Charme, nur wenig Aufwand und ohne jegliches technisches Brimborium sorgte der Wilhelm-Busch-Abend für richtig gute Laune bei den Landfrauen. |
Die Landfrauen Elte hatten zu einem kulinarischen Wilhelm-Busch-Abend in das Dorfheimathaus geladen und dieser fand begeisterten Anklang.
Gleich beim Betreten des nostalgischen Hauses fühlte man sich als würde man sich auf eine Zeitreise begeben, in einem Fotoalbum blättern und stieße dort immer wieder auf bekannte Gesichter: zum Beispiel die Lausbuben Max und Moritz, die schlaksige Gestalt von Onkel Fritz, den gestrengen Lehrer Lämpel oder die jammernde Witwe Bolte. Denn der gesamte Vorstand der Landfrauen hatte sich in bekannte Wilhelm-Busch-Figuren verwandelt. So begrüßte „Lehrer Lämpel“ (die Vorsitzende der Landfrauen Maria Upmeyer) alle Anwesenden herzlich und übergab das Wort schon bald an Lausbub „Moritz“ (Beate Reeker).
„Der
breiten Öffentlichkeit ist ...
... Wilhelm Busch als Verfasser von
Bildergeschichten bekannt. „Max und Moritz“, „Hans Huckebein“
und „Die fromme Helene“ sind wohl die bekanntesten Werke. Aber er
hat noch eine ganze Menge anderer Gedichte verfasst“, erklärte
„Moritz“. Reeker ließ den Dichter lebendig wirken, riss dessen
Lebenswerk mit autobiografischen Skizzen an und es wurde dabei
deutlich, dass Buschs Gedichte und Geschichten durchaus auch in die
heutige Zeit passen könnten. „Ein leeres Glas gefällt mir nicht,
Ich will, das was darinne“, zitierte Beate Reeker aus Busch Gedicht
„Wankelmut“ und hob ihr Glas um den Zuhörern erst einmal
zuzuprosten.
Dem
Vergnügen - den großen Weisen aus Wiedensahl, den Erfinder des
Comics, den schon Heinz Erhard gerne in seinen Sketchen mit
einfließen ließ, mit fast allen Sinnen zu erleben - gaben sich die
Frauen, nach dem leckeren Begrüßungsaperitif, gerne hin. Schon bald
kam dann die Sprache auf den ersten Streich von Max und Moritz in dem
es heist: Mancher gibt sich viele Müh mit dem lieben Federvieh;
Einesteils der Eier wegen, welche diese Vögel legen, Zweitens: weil
man dann und wann einen Braten essen kann …
Was
nun folgte war das Auftragen des ersten kulinarischen Ganges. „Witwe
Bolte“ (Silke Fiedler) deren Federvieh gerade von den beiden
Lausbuben, „Max“ (Maria Ostendorf) und „Moritz“ (Beate
Reeker“) gemeuchelt wurde, trug mit traurig verzogenem Gesicht
gekochte Eier und Salatplatten auf, aber nicht ohne ein ums andere
Mal eines ihrer, in ihren Schürzentaschen verstauten, Gummihühner
ein kehliges Gekrächze zu entlocken, was für viel Gelächter der
Landfrauen sorgte. Die selbstgemachten Salatdressings wurden von
Meister Bäcker (Renate Lammerting), „Onkel Fritz“ (Maria
Haverbeck), „Lehrer Lämpel“ (Maria Upmeyer) und „Bauer Mecke“
(Sabine Glasmeyer) an die Tische der Damen gebracht.
Im
Verlaufe des Abends folgten noch weitere kulinarische Köstlichkeiten
- eine heiße Hühnersuppe, selbst gebackenes Brot, eine Herrencreme
mit einem kleinen Stutenkerl und ein Schokoladenmaikäfer. Das
währenddessen humorvoll vorgetragene Programm mit den weiteren
Streichen von Max und Moritz sorgte mit viel Charme, nur wenig
Aufwand und vor allem ohne jegliches technisches Brimborium für
richtig gute Laune bei den Landfrauen. krk
Salatplatten und gefüllte Eier waren der Auftakt zum kulinarischen Wilhelm-Busch-Abend. |
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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