Da reihte sich Decke an Decke, der große Saal im Pfarrheim Elte war rappelvoll: die vierte Lesenacht der Bücherei St. Ludgerus stand an. „Schon in den letzten Jahren habe ich die Begeisterung der Kinder gespürt“, sagt Bibliothekarin Andrea Pohlmeyer und ist über die diesjährige Resonanz ganz aus dem Häuschen: „30 Kinder sind gekommen – so viele wie noch nie, wir mussten sogar einigen absagen. Zuerst hab ich gedacht, das ist nicht zu schaffen, aber die Kids waren alle total pflegeleicht.“
Sie hatte die Idee zur Lese-Nacht schon vor einigen Jahren und hat damit den Nerv der Grundschüler getroffen. „Ich war erstaunt, dass die Kinder - entgegen aller Vorurteile - doch gerne mal zum Buch greifen“, freut sich Pohlmeyer, die natürlich selbst eine leidenschaftliche Leseratte ist.
Andrea Pohlmeyer hatte zusammen mit ihrem Team alles vorbereitet. Denn es sollte nicht nur gelesen werden. „Zunächst stellen wir uns einander vor“, erklärte die Büchereileiterin, „einige Namen kenne ich schon aber einige auch noch nicht. Also ich bin Andrea, die Ameise.“ Jedes der Kinder wiederholte alle zuvor genannten ...
... Namen mit dem zugehörigen Tier und fügte seinen Namen hinzu. Das führte zu vielen Lachern denn wer kann sich schon 30 Namen zusammen mit einem Tier, das mit demselben Buchstaben beginnt, merken. „Ich war ganz begeistert davon wie konzentriert die Kinder dabei waren“, freute sich Pohlmeyer.
Aufgeregt warteten die Kids, was an diesem Abend wohl noch alles so passieren würde. Zunächst lauschten sie gespannt dem Märchen vom Aschenputtel. Für viel Situationskomik sorgte das Spiel „Märchen -Activity, bei dem vier Gruppen gebildet wurden und jeweils eines der Kinder dem Rest seiner Gruppe Begriffe erklären, malen oder pantomimisch darstellen musste, die die Anderen erraten sollten. Da am Ende alle gleich viele Punkte hatten, kam es zu einem Stechen, bei dem der Gewinner des Spiels ermittelt wurde.
Zwischendurch durfte natürlich „gesnackt“ werden, da ein kleines Buffet mit Leckereien aufgetischt wurde. „Gleich lesen wir noch etwas vor“, sagte Pohlmeyer, die sich dann schnell zu ihren „Lese-Eulen“ gesellte. Beim Mitmachmärchen „Der grimmige König“ wurden die Kinder in sechs Gruppen eingeteilt, jede Gruppe übernahm die Rolle eines Charakters. So sagte der grimmige König immer: „grrr”, die Tochter mit dem Stockschnupfen: „Ha…tschi”, die Tochter, die aussah wie eine Hexe: „he, he, he”, die jüngste Tochter: “Olala” und der junge Prinz: „A-ha”. Dieses Märchen kam so gut an, das die Kinder es gleich noch einmal machen wollten. Da aber die Zeit schon etwas knapp wurde, folgte nun die Märchen–Olympiade.
Den Abschluss bildete wieder das Vorlesen eines Märchen, in diesem Falle „Die Prinzessin auf der Erbse“ bei dessen Ende jedes Kind eine Erbse mit nach Hause bekam, die es unter das Kopfkissen legen sollte, um wie die Prinzessin auf einer Erbse zu schlafen.
„Es scheint ihnen allen gefallen zu haben, viele haben bereits nach der nächsten Lese-Nacht gefragt“, freute sich Andrea Pohlmeyer am Ende des Abends.
Um heraus zu finden ob man eine echte Prinzessin ist, gab es für die Kinder, am Ende der Lesenacht, Erbsen die man mit nach Hause nehmen und unter das Kopfkissen legen durfte. |
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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