Keine Angst vor einem
Pikser: Den kann man sich einhandeln, wenn man es mit Bienen zu tun
hat. Genau dafür entschieden sich 25 Schüler der Ludgerus
Grundschule Elte.
Zusammen mit ihrer Lehrerin Mechthild Plastrotmann
machten sich die Kids auf den Weg zum Heimathaus. Imker Herbert
Bülter fing die Schüler schon auf dem Hermannsweg ab, um ihnen dort
schon einige, zwar unscheinbare, aber für Bienen wichtige Pflanzen
zu zeigen. Das sind Schöll- und Zimbelkraut, beides sind auch
Heilpflanzen. Schöllkraut hilft bei Warzen und Zimbelkraut ist ein
Wundheilmittel“, erklärte der erfahrene Imker.
Vor dem Heimathaus hatte Bülter erst einmal seine ganzen Utensilien, die er für seine Arbeit mit den Bienen braucht, aufgebaut. Von Waben über Rähmchen und Smoker bis hin zum Imkerhut mit Netz war alles dabei. Die vielen Fragen
beantwortete der Elteraner gerne auch wenn einige immer wieder gestellt wurden. So fragte der wissbegierige Florian ständig ob er denn auch Honig mit nach Hause nehmen oder zumindest mal probieren dürfe. Bülter antwortete: „Dazu kommen wir noch.“
Der Imker erzählte den Kindern von Bienenvölkern in der Natur, die ihren Stock gerne in von Spechten ausgehöhlten toten Bäumen anlegen. „Diese Bäume haben die Menschen früher einfach abgesägt und so das Bienenvolk mit zu sich nach Hause genommen. Das waren die ersten Imker und diesen natürlichen Bienenstock nannte man Klotzbaum“, so Herbert Bülter.
Natürlich kam die Sprache auch auf den Stachel der Bienen. „Die sterben wenn die stechen, das hab ich in einem Film gesehen“, rief Florian altklug in die Runde. „Das ist so nicht ganz richtig“, klärte Bülter die Schüler auf. Zwar bliebe der Stachel der Biene beim Stich eines Warmblüters, wegen des Widerhakens stecken, doch würde die Biene deshalb noch nicht sterben. „Durch den Verlust des Stachels entsteht eine große Wunde am Hinterleib, dringen dann Bakterien und Viren ein stirbt die Biene.“
Dann war es endlich so weit. Die Kinder gingen zusammen mit Bülter in den Garten des Heimathauses, wo die Bienen fleißig aus ihrem Stock strömten. So ganz wollten die Schüler der Sache nicht trauen, als sich der Imker an den Bienenstöcken zu schaffen machte. Zumal anfangs der Smoker immer wieder ausging. Doch die Bienen blieben friedlich. So friedlich sogar, dass die Schüler eine Jungbiene anfassen und streicheln konnten. „Die Biene fühlt sich ganz weich an“, stellte Moritz Mersch begeistert fest.
Die Kinder erfuhren auch
hier viel Wissenswertes über die Honigbiene, zum Beispiel dass nur
die weiblichen Bienen Honig sammeln, das die männlichen Bienen
Drohnen heißen, wie Bienen in einem Bienenstock die Waben herstellen
und das es nur eine Königin im Stock gibt. „Können wir die mal
sehen und dürfen wir jetzt Honig essen“, fragte Florian. „Wenn
wir Glück haben kann ich sie euch vielleicht gleich zeigen und Honig
gibt es später noch“, sagte Herbert Bülter.
Die Spannung war auf dem
Höhepunkt, als der Imker eine mit hunderten Bienen besetzte Wabe aus
dem Bienenstock entnahm, welche die Kinder aus nächster Nähe
neugierig betrachten durften. Die Kids staunten, als sie so viele
Bienen gleichzeitig summen hörten, das Ein - und Ausfliegen am
Flugloch ganz aus der Nähe beobachteten und den Honig schon beinahe
riechen konnten. Zwar war die Königin nicht zu sehen aber das störte
die Kinder in keinster Weise.
Nachdem Bülter seine
Bienen zurück in den Stock gebracht hatte, setzte er sich noch
einmal mit den Kindern zusammen. Er zeigte den Schülern ein Glas mit
gelben Honig und erklärte das dass nicht die einzig mögliche Farbe
des Bienenprodukts sei. „Es gibt Honig in gelb, braun und weiß,
das hat immer mit der aufgenommenen Nahrung der Bienen zu tun.“ Und
bevor Florian noch einmal fragen konnte wurde bei dieser Gelegenheit
auch fleißig genascht. Und so war das Glas Honig auch schon nach
kurzer Zeit halb leer. Bülter gab dieses den Schülern für ihr
nächstes gemeinsame Frühstück mit und schon konnte man Florian
jubeln hören: „dann kann ich ja noch mehr Honig essen - cool.“ krk
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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