Die
graue Ordenstracht lässt die kleine, zierliche Frau fast
zerbrechlich wirken. Doch das offene, freundliche Lächeln auf ihrem
Gesicht und ihre wachen Augen lassen diesen Eindruck schnell
vergessen. Franziskanerschwester Hildeburg war am Dienstag zu Besuch
bei den Landfrauen Elte und berichtete von ihrer Missionsarbeit in
Marechal
Thaumaturgo in Brasilien.
Schwester Hildeburg
strahlte dabei eine positive Kraft aus, die ansteckend wirkte und so
dauerte es nicht lange das alle Zuhörer gespannt ihren Worten
folgten.
„Ihr Landfrauen seid
eine Gruppe die mich und meine Arbeit in Brasilien permanent
begleitet. Ich kenne niemanden der solch ein
großes Glück hat wie
ich“, freute sich Hildeburg über die großzügige Spende der
Landfrauen und der Adventsbasar-Bastelgruppe. Dann erzählte sie von
ihrer Arbeit in Thaumaturgo, das nahe an der peruanischen Grenze
liegt. „Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in Brasilien sehr groß
und der Staat nicht bereit, den Armen großartig zu helfen und da
kommen wir ins Spiel“, so die Ordensschwester. Sie berichtete von
einer Bibelaktion, bei der sie und ihre Mitschwestern Bibeln, die von
den Spendengeldern der Landfrauen angeschafft wurden, an Inhaftierte
eines Gefängnisses verteilten um ihnen damit Gott näher zu bringen.
„Es gab da einen jungen Mann, der seinen Bruder totgeschlagen
hatte, der bei unserem nächsten Besuch bereits einen Psalm auswendig
konnte. „Nichts hätte mir mehr Freude bereiten können als dieser
kleine Psalm. Denn wenn ich Jemandem erklären sollte wie lecker ein
Wiener Schnitzel schmeckt, wie sollte ich das wohl machen, einen
Geschmack kann man nicht erklären. Und genau so ist es auch mit Gott
und diesem jungen Mann - Kostet und sehet wie gut der Herr ist.“
Aber nicht nur Brasilien
war Thema im Vortrag von Schwester Hildeburg. Sie berichtete
ebenfalls über ihr Goldenes Ordensjubiläum im Mutterhaus in Thuine.
„50 Jahre im Orden da denkt man schon mal über das Leben nach,
über die vielen Höhen aber auch über die vielen Tiefen. Ich muss
für mich feststellen, es war doch alles ganz gut. Was ich aber in
den 40 Jahren in Brasilien gelernt habe ich ist - das dass Leben
eine Schule ist. Denn die Zeit hat mich gelehrt mit dem Wort Gottes
zu leben.“
Hildeburg bedankte sich
noch einmal für die „Weitsicht der Frauen auch an Andere zu
denken“ und für die 2000 Euro Spende die für den Kauf eines
überdachten Bootes genutzt werden sollen. „So ein Boot haben wir
uns schon lange gewünscht, denn bei unserer Missionsarbeit sind wir
auf ein solches angewiesen. Zwar haben wir eines, doch dieses ist
schon sehr alt und besitzt kein Dach. So sind wir ständig dem Regen
und der heißen Sonne ausgesetzt. Mit euren letzten Spende von 1000
Euro, meinem 4000 Euro Jubiläumsgeld und der heutigen Spende, kann
ich dieses Boot jetzt kaufen – ich danke euch allen sehr.“ krk
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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