Schlange stehen für ein leckeres Kartoffelgericht. Das nahmen Tausende Besucher beim 20. Kartoffelfest in Elte gern in Kauf.
Wie fast immer war Petrus dem Ganzen wohlgesonnen, das sagte auch Bürgermeisterin Dr. Angelika Kordfelder während der Eröffnungsrede am Samstagvormittag: „Dieses Kaiserwetter hat das Golddorf zu seinem Jubiläum wirklich verdient.“
Viele Besucher waren sehr früh
gestartet, um das angekündigte lukullische Verwöhnprogramm ofenfrisch zu genießen. Die Gastronomiebetriebe „Zum Hellhügel“ und „Zum Splenterkotten“ hatten sich mit vielfältigen Kartoffelgerichten, wie Brödelkes, Reibeplätzchen und Kartoffelsuppe auf den Ansturm gerüstet.
„Hier ist richtig was los, phänomenal, lange Schlangen, super, der Dorfplatz ist proppenvoll“. Hubert Wältring, Vorsitzender de Heimatvereins Elte, kam am Sonntag ins Schwärmen. Er freute sich über den großen Zuspruch des 20.Kartoffelfestes.
Am Stand der Bäckerei Werning wurde der Teller mit Häppchen ständig geleert. Zum Mitnehmen lagen Dutzende von Kartoffelbroten bereit. Auch im Steinofen am Heimathaus roch es nach frischem Brot. Hier waren Gerd Wessels und Josef Kipp seit 5 Uhr in der Früh damit beschäftigt, Brote zu formen und in den vorgeheizten Ofen zu schieben. Vor der Tür des Backhauses bildete sich eine Warteschlange bis zur Straße. Aber auch die Freunde deftiger Erbsensuppe kamen auf ihre Kosten. Die Reservistenkamerdschaft Elte hatten den Eintopf nach original Bundeswehrrezept gekocht und dieser fand reißenden Absatz.
Hochbetrieb herrschte auch beim „Freundeskreis Pater Vincent“. Hier waren es nicht nur die Kartoffel aus dem „Schwienepott“ sondern auch das spanische Olivenöl aus Familienbetrieb und die Darbietungen der „Emmaus-Bund und“die regen Zuspruch fanden. Der von der Hopstener Firma Evers aufgebaute Wasserfilter stieß vor allem bei den Mitgliedern der Herz-Jesu-Gemeinde aus Rheine auf viel Interesse, die ein ähnliches Projekt wie der Freundeskreis planen.
Aussteller offerierten landwirtschaftliche Produkte und heimische Spezialitäten, darüber hinaus gab es an zahlreichen Ständen auch ein riesiges Angebot an geschmackvollem Modeschmuck und Heimtextilien. Auch Dekoartikel sowie Produkte aus Filz, Holz und Keramik konnten erworben werden. Bei Imker Herbert Bülter hatten die Besucher des Festes nicht nur die Gelegenheit Honig und andere Produkte zu kaufen, auch ein echtes kleines Bienenvolk konnte bestaunt werden.
Eine riesige Wäscheleine hing auf dem Hof von Helmut Schulte-Walter, die die Projektwerkstatt „Kommunikation“ des Dorf.Land.Zukunft Projektes in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein aufgestellt hatte. Diese zog das Interesse sämtlicher Besucher auf sich, waren dort doch historische Bilder mit Elteranern zu sehen. So entdeckte zum Beispiel Heinz Hesping ein Foto seines Hofes auf dem sein Vater und sein Großvater einen Ochsenkarren vor sich her treiben. „Das hab ich in klein zuhause, ich wusste gar nicht das das noch jemand hatte“, freute sich der Kiepenkerl. Auch Karl-Hein Reeker entdeckte seinen Vater und mehrere alte Schulkameraden auf dem ein- oder anderen Bild. „Diese Ausstellung ist einfach toll, ich schau sie mir gleich noch einmal an.“ „Geschichtliches“ gab es auch im Heimathaus zu entdecken und zu bestaunen.
Auf der Ziegenwiese des Hofes Thiemann zeigte Peter Schnellenberg Oldtimertrecker und historische landwirtschaftliche Geräte. Die Herren der Neuenkichener „Ackergäule“ zeigte wie in früheren Zeiten gedrescht und Garben gebunden wurden. Zum ersten Mal auf dem Kartoffelfest vertreten waren der Stand der evangelischen Johannesgemeinde mit Fairtrade Produkten und Maria Bögge mit handgemachten Mützen Schals und Schmuck aus recycelten Wollresten und Stoffen. Und bei den Mitarbeitern der Saline Rheine gab es naturbelassenes Salz zu kaufen.
Das Flanieren auf dem „Hermannsweg“ erwies sich am Sonntag als besonders reizvoll für die Besucher, die sich dort an den dicht an dicht aufgestellten Flohmarktständen umschauen konnten. Auch der Menschenkicker, der Projektgruppe „Angebote Kinder und Jugendliche“ wurde permanent genutzt. Musikalisch wurde das Ganze von den Spielmannszügen der Ludgerus Schützengilde und Blau Gold Rheine, die auch in diesem Jahr wieder von den Dudelsackspielern unterstützt wurden, untermalt. Der Aufenthalt in Elte bot aber darüber hinaus reichlich Gelegenheit, Freunde und Bekannte zu treffen und zu plaudern.krk
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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