Auf
eine musikalische Reise ins ferne Afrika wurden die Besucher des
„Brass for Partnership“ Konzerts, das in der Ludgeruskirche in
Elte stattfand, am Sonntagnachmittag entführt.
Die
Blechbläser aus dem Kirchenkreis Tecklenburg, unter der Leitung von
Kirchenmusikdirektor Martin Ufermann, spielten nicht nur auf ihren
Instrumenten, sondern berichteten eindrucksvoll von ihren
Erlebnissen, die sie während ihrer Reise durch Namibia genauer gesagt in Windhoek, Otjiwarongo sammeln konnten.
„Afrika
ist geprägt von einer tiefen, alle Lebensbereiche umfassenden
Musikalität. Wo immer Menschen zusammenkommen, was auch immer sie
bewegt, findet seinen Niederschlag in Liedern, Tanz und Rhythmus“,
so Ufermann. Um eine Brücke zwischen Schwarz und Weiß herzustellen
gäbe es nichts besseres als die Musik. „Wir waren fasziniert von
dieser ursprünglichen Musikalität, der Leidenschaft, der
ansteckender Fröhlichkeit und von dem mitreißendem Schwung der
Nigerianer.“
Was
nun folgte war ein Revival vieler Musikstücke die die Bläser auf
ihrer Tour durch Namibia gespielt hatten. Darunter Stücke wie die
„Feuerwerksmusik“ von Georg Friedrich Händel aber auch das
bekannte Volkslied „Die Gedanken sind frei“ zu dem die Afrikaner
immer so gerne getanzt hätten.
„Erstaunlich
ist was die namibischen Musiker aus ihren oftmals alten, notdürftig
geflickten und verbeulten Instrumenten herausholten", lobte
Kerstin Hemker die Afrikaner. Die Pfarrerin und ihr Mann Reinhold,
die seit Jahrzehnten die Partnerschaft der Kirchenkreise Tecklenburg
und Wesel mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche der Republik
Namibia in Otjiwarongo betreuen, begleiteten „Brass for
Partnership“ auf ihrer Tour.
„Für
uns war das ein absoluter Glücksfall“, griff Ufermann wieder das
Wort auf. Die vielen Kontakte des Ehepaares hätten den Reisenden
viele Türen geöffnet. „Wo der Bus auch anhielt und wir
ausstiegen, sofort waren Menschen da, die die Hemkers kannten“,
berichtete der Kirchenmusikdirektor. Das Hintergrundwissen und viele
Informationen, zahlreiche Eindrücke und Begegnungen hätte die
Gruppe ohne die Begleitung des Paares wohl nicht mitnehmen können,
betont Ufermann beeindruckt.
„Gänsehautfeeling“
gab es für den Leiter und sein elfköpfigen Ensembles als sie
gemeinsam mit einer schwarzen Jugendbrassband in einer Kirche der
Weißen aufgetreten sei. „Man muss dabei wissen das „Schwarz und
Weiß“ nicht nur getrennte Gottesdienste feiern sondern auch sonst
größtenteils nach Hautfarben getrennt leben“, so Martin Ufermann.
„Wir haben Brücken für die Menschen gebaut, indem wir Musik
spielten, zu der die Menschen dazu in ihrer jeweiligen Sprache
gesungen und sogar den einen oder anderen Walzer im Staub zwischen
Blechhütten getanzt haben, ich hätte nie gedacht, dass so etwas
möglich ist“, erinnert sich Ufermann an das schöne Miteinander
der Menschen.Es folgte Musik aus drei Jahrhunderten von Sakralmusik bis hin zu Pop und Swing und selbstverständlich auch Gospel um die musikalische Reise durch Afrika zu komplettieren. Mit dem Lied Engel, auf dem Felde (Gloria in excelsis Deo) beendeten „Brass for Partnership“ dann die musikalische Safari durch die geheimnisvolle Welt Afrikas und somit auch den offiziellen Programmteil. Doch das begeisterte Publikum war mit dem Ende des Konzertes noch nicht einverstanden und forderte mit Nachdruck eine Zugabe. Das Blasorchester folgte dieser Forderung nur allzu gerne und spielte noch „Joy to the World“, bevor sie dann vom Publikum entlassen wurden.
Kerstin
Hemker bat anschließend um eine Spende, bei der über 300 Euro
zusammenkamen und die den Menschen in Namibia zu Gute kommen sollen. krk
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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