Dienstag, 9. Juni 2015

Eltes Kiepenkerl Heinz Hesping wird 80


-krk- Heimatverbunden, zielstrebig und mit Leib und Seele der Elter Gemeinschaft und dem westfälischem Kulturerbe verbunden. So kennen ihn nicht nur die Elteraner, denn Kiepenkerl Heinz Hesping, der heute am 10. Juni seinen 80. Geburtstag feiert, ist im ganzen Kreis Steinfurt und darüber hinaus bekannt.

Außergewöhnlich heimatverbunden ist Heinz Heping von
klein auf. Seine Eltern, die in Elte Landwirtschaft betrieben, lehrten ihn von klein auf die Liebe zur Natur und die Arbeit im Freien. Zusammen mit seinen sechs Geschwistern besuchte er die Volksschule in Elte. Jeden Tag lief er, in seinen schweren Holzschuhen, den langen Weg bis zur Schule. „Das machte uns nichts, wir waren das ja nicht anders gewohnt“, berichtet Hesping. Nur wenn es Fliegeralarm gegeben hätte sei es anstrengend geworden. „Manchmal war man noch auf dem Weg zur Schule und hörte die Sirenen dann musste man schon wieder umdrehen und nach Hause laufen, da wurden einem die Beine ganz schön schwer“, erinnert sich der Elteraner.
Schon während seiner Schulzeit packte er tatkräftig auf dem elterlichen Hof mit an. Sechs Jahre lang musste er die Felder noch mit Pferdegespann und Pflug beackern, bevor der erste Trecker auf den Hof fuhr. 1966 heiratete er seine Frau Änne, die er kurz zuvor auf dem Elter Schützenfest kennengelernt hatte. Für Heinz Hesping folgten Jahre des intensiven Schaffens und des Aufbaus. Privates Glück und eine sehr harmonische Ehe, aus der ein Sohn und zwei Töchter hervorgegangen sind, verbinden Änne und Heinz Hesping. Voller Glück und Stolz blicken sie auf ihre erweiterte Familie und erfreuen sich an ihrer Enkeltochter.

Hesping war seiner Herkunft immer verpflichtet, was ihn dazu bewog, sich im vom ihm mitbegründeten Heimatverein zu engagieren. 33 Jahre lang war er dort im Vorstand tätig. Außerdem ist er bei der Freiwilligen Feuerwehr seit 54 Jahren und seit 62 Jahren bei der Ludgerus Schützengilde Elte, Mitglied. Stets lag sein Bestreben darin, westfälisches Brauchtum zu pflegen und zu erhalten. „Traditionen sind wichtig“, sagt er. Genau aus diesem Grunde lädt er, im Winter, immer wieder zu den beliebten Küeraobenden ein. Hier liest er plattdeutsche Geschichten und erzäht auh gerne einige Dönekes. „Ik säg ümmer, man soll so viél Platt küern äs müéglik, un nich mäér Haugdütschk äs näidig“, sagt er schmunzelnd.



Sein Hobby und seine größte Leidenschaft ist es der „Elter Kiepenkerl“ zu sein. Im Jahr 2000 übernahm er diesen Posten von Franz Glatzel. „15 Jahre ist das schon her aber das macht mir immer noch richtig viel Spaß“, betont der 80-Jährige. Seine Auftritte, im blauen Kittel mit Kiepe auf dem Rücken und Holzschuhen an den Füßen, habe er nicht nur bei Dorffesten, wo gerne er den ein-oder anderen Zinnlöffel voll Schnaps verteilt, sondern auch bei Silber- und Goldhochzeiten von Heimatvereinsmitgliedern, wo er eigens auf das Brautpaar zugeschnittene plattdeutsche Geschichten vorträgt. Selbstverständlich ist für ihn auch die jährliche Teilnahme am Treffen der Kiepenkerle in Stadtlohn, wo über 100 Kiepenkerle und Bäuerinnen von nah und fern durch die Innenstadt ziehen und Äpfel und Schnaps verteilen. „Das ist immer ein Heidenspaß. Und so lange mir das noch so viel Freude macht, werde ich da auch weiterhin tmitmachen“, ist sich Hesping sicher.


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