Ein Beil ist nur ein Werkzeug zum Spalten von Holzscheiten? Und Hobel sind lediglich
Hilfsmittel zum Glätten von Unebenheiten? Für Michael Glasmeyer sind diese Handwerkszeuge mehr als pure Gerätschaften. Der Elteraner sieht in solchen Gegenständen, insbesondere älteren Herstellungsdatums, interessante Sammelobjekte.
Beim Blick in die Scheune von Glasmeyer wird jedem Besucher klar, womit sich der Versicherungskaufmann in seiner Freizeit gerne beschäftigt. Zahlreiche Beile, Sägen, Hobel sowie etliche Holzzwingen und Bohrer nennt er sein Eigen. Sauber aneinandergereiht und aufgehängt geben sie den Anschein eines kleinen, aber feinen historischen Museums für Holzverarbeitungsgegenstände. „Die meisten Sachen sind mindestens über hundert Jahre alt aber es gibt auch Stücke die um 1700 entstanden sind“, freut sich Michael Glasmeyer.
Doch nicht nur Werkzeuge sind in der vollgestopften Scheune zu finden. „Ich hab die Scheune in Kategorien aufgeteilt, das sieht man vielleicht nicht auf den ersten Blick aber es ist so viel einfacher“, sagt der leidenschaftliche Sammler. So begegnet der Besucher in Pferdestall 1 „Kunsthandwerk aus aller Welt“. Im Pferdestall 2 stehen „Landwirtschaftliche Geräte“ und in Pferdestall 3 „Feuerwehr und Schmiedeeisernes“. Auf der Tenne sind Gerätschaften aus Holz, Pferdesachen und sogar eine Kutsche zu sehen. In der Werkstatt findet man alles was zur Flachsverarbeitung gebraucht wurde und im Schweinestall Küchengerätschaften, Vorratshaltung, Schlachtwerkzeuge und alles rund um das Thema Waschen und Nähen.
„Es ist fast wie eine Sucht“, beschreibt Glasmeyer seine Sammelleidenschaft. Sein Verlangen gefährdet seine Gesundheit aber nicht. Vielmehr beschert sie ihm Glücksgefühle. Und auch jetzt noch sammelt er immer weiter. Nur eins hat er nicht mehr – Platz. Die Scheune und der Dachboden sind bereits voll, auch sein Privathaus, ein wunderschönes altes Fachwerkhaus, platzt aus allen Nähten und auch sein Büro in Rheine blieb nicht von der Sammelleidenschaft verschont. „Ich sammle jetzt wirklich nur noch Seltenes und Kostbares“, sagt er lachend und fährt fort: „Aber so ganz kann ich einfach nicht damit aufhören.“
Bei der Nacht der Museen hat er Unterstützung vom „Freundeskreis Pater Vincent“. Die Mitglieder des Vereins, die ab und zu in der Scheune vorbeischauen und freiwillig aufräumen und abstauben, fragen sich aber oft, „was er mit all dem machen will“, was sich da so in der Scheune angesammelt hat. Michael weiß es: ein Museum einrichten, öffentlich zugänglich. Doch fehlt ihm der Platz und die Mittel dazu. „Es ist einfach zu schade, dass das Ganze nur vor sich her schlummert, vielleicht ergibt sich ja mal was“ hofft Glasmeyer
Doch die Scheune von Michel Glasmeyer ist nicht die einzige Sehenswürdigkeit, bei der „Nacht der Museen“ in Elte. Von der Scheune führt eine Wäscheleine, an der die Bilder von der „Höfe-Ausstellung“ des Heimatvereins und der Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft. zu sehen sind, an den Nebeneingang der Kirche. Denn auch die St. Ludgeruskirche hat an diesem Abend (ab 19.45 Uhr, nach der Messe) geöffnet. Dort übernimmt Helmut Kellers die spannende Führung durch das Kirchenschiff und erläutert die Entstehungsgeschichte der Kirche. Einzig für diesen Abend wird es prächtig bestickte Messgewänder und Chormäntel zu sehen geben, die sonst unter Verschluss gehalten werden.
„So etwas bekommt man wirklich nicht oft zu sehen“, sagt Kellers begeistert und hofft auf zahlreiche Resonanz an diesem Abend.
Nur noch ein kleines Stückchen weiter, findet noch eine Führung statt. Der Fachwerkhof Pöpping lädt zur Besichtigung der Anlage ein.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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