Mittwoch, 23. September 2015

2. Kneipenträllerabend bei Eggert


-krk- Es war voll, richtig voll. Im Clubraum der Elter Gaststätte Eggert ging am Donnerstagabend nichts mehr. Dicht an dicht saßen die vielen Sangeswilligen, des 2. Kneipenträllerabends, an den Tischen gedrängt – trotz oder gerade wegen
des schmuddeligen Regenwetters.
Rudelsingen, das ist kein Chor, kein Programmkonzert und auch kein simpler Mitmachabend. Rudelsingen ist Spaß an der Musik, lauthals Lossingen und Gemeinsamkeit“, sagt Mathilde Hövels, Mitglied der Projektgruppe „Tourismus und Attraktivität“ der Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft. und Organisatorin des Abends. Schon beim 1. Trällerabend zeigte sich, das wenn Hövels zum Rudelsingen einlädt nur eines zählt: Aus vollem Halse mitschmettern.
Für musikalische Untermalung sorgten einige Gitarristen, darunter auch Reinhard Pol, der die vielen Leute animierte und die Lieder anstimmte. Aber auch Akkordeonspieler Reinhard Krey und Mundharmonikaspieler Alfred Menzel, der mit seinen Solos immer wieder für Gänsehautfeeling beim Publikum sorgte, waren dabei. 

Eins machte Reinhard Pol von Anfang an klar: „Rudelsingen“ ist das einfachste von der Welt und das beste aller Antidepressiva, es setzt Glückshormone frei und macht Spaß.“ Und den hatten alle. An diesem Abend ging es mit dem Stück „Gut wieder hier zu sein...“ los. 


Viel Animation oder Aufwärmen brauchte das Publikum – oder besser gesagt, der Chor für den Abend – nicht. Pol holte aus den Kehlen der Besucher alles raus, was rauszuholen war. Und das war viel. Der Emsdettener ist aber mehr als ein guter Anführer und Musiker - er ist ein absolut grandioser Entertainer. Ein bisschen flirten mit dem Publikum, hier ein kleiner Scherz und da ein lustiges Spiel mitten beim Singen. 
 
Alle singen mit – ob man den Ton trifft, spielt keine Rolle. Spaß ist Programm, Schunkeln auch. Viele sind bereits das zweite Mal dabei: Man wird zum Wiederholungstäter, wenn man einmal dabei war. „Ich war schon beim letzten Mal hier und jetzt komme ich immer wieder“, erzählte eine Mesumerin. Von ihr aus könne es viel öfter Kneipenträllerabende in Elte geben. Ihre Freundin hatte sie auch dabei – Widerstand ist bei einer begeisterten Rudelsängerin eben zwecklos.

Das Programm war bunt. Vom Gassenhauer, „Im Wagen vor mir“ ging es von „Aloha He“, zu „Liebeskummer lohnt sich nicht“,von „Es gibt kein Bier auf Hawaii“, zu „Morning has broken“ und „Tanze mit mir in den Morgen“ – bei der Bandbreite an Liedern war für absolut jeden etwas dabei. Und eben alles Stücke, die gute Laune verbreiten. Dabei brauchte auch ein schiefer Ton nicht peinlich zu sein: Alle sangen so laut mit, dass bei dieser Stimmgewalt so etwas gar nicht bemerkt wurde. Viele schunkelten, oft wurde mitgeklatscht, doch einen Elteraner hielt es nicht mehr auf seinem Platz -Thomas Schnellenberg. Er sang lauthals mit, schunkelte im Stehen und legte immer wieder ein kleines Tänzchen auf das Parkett und gab so den Stimmungsmacher des Abends. „Man kommt ja gar nicht zum trinken“, sagte er lachend.
Als die Stimmen dann langsam heiser wurden, die T-Shirts, Blusen und Hemden durchgeschwitzt waren und das spärliche Tageslicht komplett verschwand, war es Zeit, nach Hause zu gehen. Aber nur bis zum nächsten Mal (Ende Januar) – denn Rudelsingen macht wirklich süchtig.

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