Freifunk ändern und diese neue technische Möglichkeit der digitalen Kommunikation von Bürgern für Bürger in Elte integrieren.
„Ein
offenes, flächendeckendes W-Lan-Netz in Elte das mit möglichst
wenig Aufwand betrieben werden kann und Internet für jedermann
ermöglicht, ohne ein juristisches Risiko einzugehen“, so stellt
sich Könnig die nahe Zukunft vor. Der Anfang ist gemacht. Denn
inzwischen hat er schon einige Router in dem kleinen Golddorf
unterbringen können und ist selbst völlig überrascht vom Erfolg
des Freifunk-Netzes in Elte. Denn auch ohne groß mit einer
Informationsveranstaltung für das freie WLAN Projekt geworben zu
haben, sind innerhalb nur einer Woche 19 Freifunk-Knoten online
gegangen. Zu diesen Hot-Spots die derzeit betrieben werden, gehören
unter anderem der Heimatverein Elte, die Fachwerkhofanlage der
Familie Pöpping und seit neustem auch die Gaststätte Eggert.
„Freifunk ist unlimitiert, dezentral, kostenfrei, ohne Anmeldung möglich, erweiterbar“, listet der Informatiker die Vorteile zum kommerziellen Netz auf. Die einzige Investition sei ein Router, die es kostengünstig ab etwa 20 Euro gäbe. Nach Erwerb eines solchen Routers müsse die vorinstallierte Software gegen die Freifunk-Software ausgetauscht werden. Wer sich das nicht zutraut, bekommt bei Jens Könnig Hilfe oder kann dort Router erwerben, die bereits vorinstalliert wurden. Dann muss der Router nur noch an das Netzwerk und an den Strom angeschlossen werden. So kann auch Jemand der keinen Plan von Technik hat, einen solchen Knoten betreiben. Dieser bietet dann das freie WLAN an und versucht sich ebenfalls per WLAN mit anderen Knoten zu verbinden um so das Freifunknetz zu erweitern.
„Das
Schöne an der Sache ist, das Jeder mit einfachen Mitteln das
öffentliche Netz erweitern kann und der Aufbau rasch und
unbürokratisch funktioniert“, sagt der gebürtige Elteraner. Der
offensichtliche Nutzen der Aktion ist natürlich freies WLAN für
Leute, die sich in der Nähe eines Freifunkknotens aufhalten. Das
sind zum Beispiel Gäste in Ferienhäusern und Gaststätten aber auch
bei
jedem Zuhause. Außerdem kann ein Freifunkknoten Nachbarn helfen,
falls deren Internetanschluss gestört sein sollte.
„Wie ist das mit der Haftung“, ist wohl eine der häufigsten Fragen auf die Könnig ständig angesprochen wird. Eine sehr berechtigte Frage, denn bislang scheiterten größere Initiativen für ein flächendeckendes kostenloses W-LAN meist an der Störerhaftung. Bedeutet - werden in Deutschland über W-LAN krumme Geschäfte gemacht oder illegale Dinge heruntergeladen, wird nicht nur derjenige in die Haftung genommen, der den Download verursacht, sondern auch derjenige, der den Zugang zur Verfügung gestellt hat.
Die Freifunker umgehen diese Störerhaftung ganz legal, indem sie über den Verein Freifunk Münsterland ins Internet gehen. Der wiederum hat den Providerstatus erlangt, steht also netz-juristisch gesehen auf einer Augenhöhe mit der Telekom oder Vodafone und ist somit nicht haftbar. „Wer so einen Router aufstellt, muss also keine Angst haben“ betont Jens Könnig.
Und
die Hot-Spot Dichte in Elte wächst und wächst. Könnig kommt der
Nachfrage kaum mehr hinterher. Denn die von ihm neu bestellten Router
sind schon wieder alle verplant. „Wenn sich jetzt noch mehr
Geschäftsleute für den Freifunk entscheiden, könnte innerhalb
kürzester Zeit der ganze Dorfplatz abdeckt sein“, so Jens Könnig.
Und dass wäre für Unternehmer, Touristen und Gäste sicherlich
genauso interessant wie für die Elteraner.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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