Heinz Schrader, Mitglied der Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft. und des Heimatvereins machte sich für einen Dorfladen stark. Und tatsächlich gelang das schier unmögliche als Isabel Pludra auf die DLZ´ler zukam und ihnen ihre Pläne für den Umbau der Tankstelle Homann unterbreitete. Eine Renovierung der Tankstelle war damals dringend notwendig und einer Erweiterung zu einem Lebensmittelladen stand, zum Glück der Elteraner, auch nichts im Wege. „Wenn wir schon renovieren und erweitern mussten, dann wollten wir das auch richtig machen“,sagt die Elteranerin. Und so machte die junge Frau gleich Nägel mit Köpfen.
Der Urgroßvater von Isabel Pludra dürfte heute wohl sehr stolz auf seine Urenkelin sein. Denn vor 115 Jahren, als Elte noch ein Bauerndorf war, pachtete der gelernte Müllermeister Theodor Homann die Wassermühle am Elter Mühlenbach und betrieb ab 1907 den ersten Lebensmittelladen in Elte. Noch vor dem Krieg übernahm Theodor Junior, der Großvater Pludras, den Laden. 1962 stieß wiederum dessen Sohn Heinz dazu und führte das Geschäft und den dazugehörenden Kohlenhandel. 1975 übernahm Heinz Homann den Landhandel von Familie Niemer, den er um einen Getränkemarkt ergänzte, bis er 1981 den Standort um eine Tankstelle erweiterte.
„Wie sich die Geschichte wiederholt, auch heute sind wir wieder das einzige Lebensmittelgeschäft in Elte“, freute sich Isabel Pludra in ihrer damaligen Neueröffnungsrede. Seit Juni diesen Jahres hat Elte nicht nur eine runderneuerte Tankstelle sondern auch den so begehrten Dorfladen. „Mal eben zu Homann“ hat nun noch mehr Bedeutung in Elte. Sowohl Tankstelle als auch eben der Dorfladen bilden die neue Mitte des Dorfes und der kleine Bistrobereich ist nun der Treffpunkt von Jung und Alt.
Gerade erst wurde das Sortiment, dass nicht nur Obst und Gemüse Fleisch-, Back- und Drogeriewaren, viele von regionalen Herstellen beinhaltet, um ein Frischblumenangebot erweitert. Außerdem ist es, dank des Weinhandels Willenbrock, nun auch möglich Wein auf Kommission zu erwerben. Die Besonderheit daran: auch passende Weingläser können dazu geordert werden. „Getränkekommission bieten wir ja schon lange an aber Weinkommission mit Gläsern das ist schon etwas Besonderes“, so die Tankstellen- und Dorfladenbesitzerin.
Ob das Konzept des Dorfladens auch ankommt? Keine Frage. Fährt man „mal eben zu Homann“ ist der Shop fast immer voll. Denn die Elteraner lieben ihren Dorfladen. Aber auch andernorts ist man inzwischen auf den Dorfladen aufmerksam geworden. So ist „Mal eben zu Homann“ im Tankstellen Magazin, in dem die spannendsten Geschäftskonzepte der Tankstellenbranche aufgezeigt werden, unter den Topp Stationen 2015 und im Tradebook, das Jahrbuch für interessante Shopkonzepte in Lebensmittel-Einzelhandel, zu finden.
„Es ist einfach schön zu sehen wie der Dorfladen von den Elteranern angenommen wird und das auch die Branche auf uns aufmerksam geworden ist. Für uns bislang ein toller Erfolg“, sagt Isabel Pludra zum Ausklang des Jahres.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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