Nach einem Wortgottesdienst zum Thema „Leidenschaftlich glauben und leben“, den Pastoralreferentin Irene Kaiser leitete, erhielten die Frauen ein
flackerndes Windlicht und zogen damit von der Ludgeruskirche in das Gemeindezentrum um. Dort begrüßte sie die Vorsitzende der kfd Elte Irmlind Rickermann. Diese hielt Rückblick auf die vergangenen Jahre und berichtete vom Wandel des Vereins christlicher Mütter zur heutigen kfd.
1972 und 73 sei an die Frauen des Pfarrkomitees immer häufiger der Wunsch nach einem Verein für Frauen heran getragen worden. Nachdem Frau Meiners von der Diözese Münster in Elte über die kfd referiert habe, hätte es endlich eine Gründungsversammlung gegeben, die von den Mitgliedern des Pfarrkomitees, Liesel Overesch, Reinhilde Fiedler, Christa Overesch und Hilde Schulte-Walter einberufen wurde und bei der Liesel Overesch zur 1. Vorsitzenden gewählt wurde.
Dem damaligen Pfarrer Menker sei diese Versammlung sehr wichtig gewesen, da die Kirche erkannt habe, dass ohne Unterstützung der Frauen der Glaube in den Familien und damit auch in den Gemeinden nicht so schnell wachsen würde. „Schon zu dieser Zeit wurde Wert darauf gelegt, dass Landfrauen und kfd zusammen arbeiteten, denn aus früheren Erfahrungen wusste man, dass gleich zwei Frauenvereine in Elte keinen Bestand haben können“, berichtete Rickermann.
„Jetzt werden Sie sich sicher alle fragen warum wir heute das 110-jährige Bestehen feiern?“, so die 1.Vorsitzende. Im Juni 1995 sei eine Urkunde gefunden worden die belege, dass am 29.12.1905 der „Verein christlicher Mütter“ in Elte bereits gegründet und später von der kfd abgelöst wurde. Somit stand fest, dass es die kfd Elte in erweitertem Sinne bereits seit 1905 gab.
Doch nicht nur Positives konnte Irmlind Rickermann berichten: „Im Jahr 2008 konnte kein neuer Vorstand gewählt werden und es kam beinahe zu einem Verfall der kfd. Es wurde die Projektgruppe „Konzeptentwicklung“ gebildet, die für eine Übergangzeit gewählt wurde und neue Arbeitsstrukturen schaffen sollte. Ende Oktober gab es dann wieder einen neuen Vorstand, deren 1. Vorsitzende Marion Piepel wurde. „Mit diesem Team nahm die kfd-Elte wieder Fahrt auf, doch auf der letzten Jahreshauptversammlung wurde es dann wieder richtig kritisch“, so Rickermann. Damit spielte die Vorsitzende auf die bestehende Übergangslösung an. Denn der jetzige Vorstand fand sich nur unter großen Mühen und dass auch nur für zwei Jahre zusammen. „Die Weihnachtsfahrt musste mangels Beteiligung ausfallen und auch das Orga-Team Karneval habe inzwischen, wegen mangelnder Beteiligung aus den eigenen Reihen, kapituliert.“ Dem Vorstand sei klar, dass es in der heutigen Zeit nicht einfach sei sich in einem Verein einzubringen, da viele Frauen berufstätig seien und die Betreuung der Kinder heute sehr viel Zeit koste. „Es ist eine Zeit des Umbruchs und für uns gilt es jetzt neue Wege zu gehen“, zog Rickermann ihr Fazit.
Überrascht wurde Irmlind Rickermann von Lies Könnig, denn diese übergab der Vorsitzenden ein kleines Heftchen , genauer die Satzung des Vereins christlicher Mütter aus dem Jahr 1905, über das sich alle kfd Mitglieder freuten.
Es folgte eine ausgiebige Foto-Show von vergangenen Events und Aktionen bei der es leckere Häppchen und ein Gläschen Sekt gab. Das hob dann sichtlich die Laune der doch etwas nachdenklich gewordenen Frauen. Und der darauffolgende Sketch „Dinner for One“ der von Anne Antemann und der 1. Vorsitzenden selbst vorgeführt wurde, sorgte dann für jede Menge Lacher. Eine Dame im Publikum die diesen berühmten Sketch tatsächlich noch nicht kannte, wollte doch tatsächlich ständig das „Tigerfell“ (ein Kuhfell mit einem mit Steinen gefüllten Kochtopf der mit einer Fellmütze bezogen war) wegziehen damit Butler James nicht ständig ins Straucheln geriet. Sie konnte dann aber doch davon überzeugt werden dass das zum Programm gehörte und spendetet ebenso wie alle anderen Frauen rasenden Applaus als die 110-jährige „Miss kfd“ (Irmlind Rickermann) sich mit ihrem Butler James (einer überragend spielenden Anne Antemann) zur Guten Nacht begab.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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