-krk-Zu einer Informationsveranstaltung mit anschließendem Workshop zum
Thema „DorfAuto Elte“ lud die Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft
zusammen mit dem Stadtteilbeirat Elte, der Leitstelle für
Klimaschutz und dem Kreis Steinfurt am vergangenem Dienstag in das
Landgasthaus Eggert in Elte ein.
Nachdem
die Stadtteilbeiratsvorsitzende Gertrud Vater die rund 20 Anwesenden
begrüßt hatte, ergriff Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann das Wort:
„Ich komme immer gerne nach Elte und durch die engagierte
Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft. und den Stadtteilbeirat nehme
ich häufig am Dorfgeschehen teil. Mit Michael Wolters, von der
Leitstelle für Klimaschutz, habe ich bereits intensiv über das
Thema CarSharing gesprochen und ich muss sagen ich bin auf die
heutigen Ergebnisse sehr gespannt.“
Referent
Knut Petersen von der EcoLibro GmbH und Projektleiterin Carolin
Dietrich von der Infas enermetric Consulting GmbH führten nun durch
die folgende Informationsveranstaltung und den daran gegliederten
Workshop .
„Gewöhnlich
sind es größere Kommunen die an einem e-CarSharing interessiert
sind“, sagte Petersen. Doch gerade durch den demografischen Wandel
müsse man auch im ländlichen Bereich Alternativen schaffen.
Beispiele dafür wären zum Beispiel der Flecken Steyerberg in der
Nähe von Nienburg oder die Gemeinde Jesberg aber auch das
Bioenergiedorf Schönstadt, in der Nähe von Marburg. Gerade dort
kenne man die Problematik dass das Leben auf dem Dorf erfordert:
viele Fahrten in die Zentren, einkaufen, zum Arzt, zur Apotheke,
Kinder zum Sport, zu Freunden und noch vieles mehr.
Aus
den unterschiedlichsten Gründen hätten dort 50 Prozent der
Haushalte einen Zweitwagen. Dieser werde jedoch nicht oft genutzt,
wenige Kilometer würden damit bewältigt. Gleichwohl verursache die
Unterhaltung eines Autos hohe Kosten, die mit dem Modell des
Autoteilens gespart werden könnten. „Was also lag näher, als dass
man sich mit vielen Personen ein umweltfreundliches Elektroauto
teilt, dass für die Entfernung bis in die nahe gelegene Stadt wie
geschaffen ist?“ , so der Referent.
Das
die Situation in Elte ganz ähnlich ist, zeigte sich anhand der
Umfrageergebnisse die Simon Möser vom Kreis Steinfurt, gemeinsam mit
einigen Elteranern in 84 Haushalten in Elte durchführte. Denn auch
in dem kleinen Golddorf gibt es in vielen Familien mindestens zwei
Autos. Davon nutzen rund 85 Prozent den Erstwagen mindestens einmal
täglich, doch der Zweitwagen wird von 40 Prozent der Befragten eben
nicht täglich bewegt. Und wenn das Zweitfahrzeug genutzt würde,
dann zu 70 Prozent in einem Radius von 20 Kilometern. „Eine Distanz
die ein E-Auto spielend schafft“, so Knut Petersen. Übrigens seien
über 50 Prozent der Befragten am e-CarSharing interessiert.
Perersen
führte auch Beispiele über die Handhabung des klassischen
Carsharing, das nach einem einfachen Prinzip funktioniert, auf: Viele
Menschen teilen sich ein oder auch mehrere Autos, die an einem oder
verschiedenen Standorten bereit stehen, wo sie auch wieder abgestellt
werden müssen, und können nach Bedarf und Einsatzzweck - meist rund
um die Uhr - per Telefon oder Internet gebucht werden.
Zugang
zum gebuchten Fahrzeug bekommt man jederzeit über spezielle
Schlüsseltresore am Parkplatz oder elektronische Kartensysteme. Die
Nutzer haben mit Reinigung, Wartung, Instandsetzung, Versicherung der
Autos und anderen lästigen Dingen nichts mehr zu tun. In der Regel
erhalten sie einmal im Monat eine Rechnung je nach Inanspruchnahme
der Fahrzeuge.
Auch
in Elte sei so etwas denkbar. Die Anschaffung eines Autos könne über
Sponsoren – vor allem Unternehmer – aus der Gegend, die auf dem
Auto ihre Werbung platzieren, finanziert werden. Zusammen mit den
Elteranern entwickelte Petersen nun Ideen für die Umsetzung eines
e-CarSharings. So überlegte man gemeinsam wer Partner werden und
welche potenziellen Einsatzgebiete es geben könnte. Auch Fragen wie:
„Wer würde das Auto nutzen wollen?“ Oder „Welche lokalen
Faktoren könnten das e-CarSharig positiv beeinflussen?“ wurden
geklärt.
Fazit
des Ganzen: Sowohl einzelne Personen wie auch Gruppen könnten das
Auto nutzen also Rentner, Hausfrauen, junge Leute, Arbeitnehmer aber
auch Vereine. Außerdem schone man die Umwelt weil die gemeinsame
Nutzung von Elektrofahrzeugen helfe mobilitätsbedingte
Schadstoffemissionen zu reduzieren. Das Leben auf dem Dorf sei
dadurch kostengünstiger und attraktiver für Menschen, die sich kein
eigenes Auto leisten können – besonders also jüngere und ältere
Menschen. Außerdem könnten durch Patenschaften von Unternehmen und
Elteranern und mit Fördermittel seitens der Stadt und des Kreises,
anfallende Kosten minimiert werden. Auch zwei mögliche Standorte für
das e-CarSharing kämen bereits in Betracht.
Die
Grundstimmung im Dorf zum Thema „DorfAutoElte“ und der
gemeinsamen Nutzung von Fahrzeugen scheint also gut zu sein, doch
noch gilt es viele Faktoren abzuklären. Aus diesem Grund wird eine
Abordnung von Elteranern an dem Interkommunalem Workshop in Steinfurt
teilnehmen um weiterhin an der Entwicklung eines Konzeptes für Elte
zu arbeiten und die nächsten Schritte für ein eigenes DorfAuto
einzuleiten.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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