Tisch herum, gibt Tipps, lobt die entstandenen Werke und hat sichtlich Spaß an der Arbeit mit den angehenden Künstlern. Die Rede ist vom „Manga zeichnen“ einem der letzten Kurse des DLZ Ferienprogramms in Elte.
Marilia selber liebt Kulleraugen und wilde Frisuren, denn die sind ein Markenzeichen der japanischen Manga-Comics. „Am Anfang steht der Kreis“, erklärt Tacke und zeichnet einen solchen auf ein Blatt Papier. Auf allen Blättern entsteht ein rundes Etwas, das auch gerne als Bohne oder aber auch als Kartoffel durchgehen könnte. „Wenn das erst noch nicht so klappen will, ist das gar nicht schlimm“, motiviert die 25-Jährige die Mädchen. Und tatsächlich nach mehrmaligem Ausprobieren werden die Kreise immer besser.
Dann erklärt Marilia, anhand einer von ihr erstellten Mappe, die die Kinder zum Ende des Workshops mit nach Hause nehmen dürfen, wie genau es jetzt weitergeht. Der Kreis wird mit einer senkrechten Linie in zwei Hälften unterteilt. Danach folgen zwei weitere waagerechte Linien, eine in der Mitte und eine ein Stückchen weiter darunter. „Das ist schon das grobe Gerüst des Kopfes“ erläutert die Halbbrasilianerin. Es folgt das stark ausgeprägte spitze Kinn, die Ohren und dann die ausdrucksvollen Augen. „Wenn ich selber zeichne, brauche ich für die Augen am meisten Zeit, das kann dann locker mal eine Stunde dauern“, sagt Marilia. „So lange“, fragen die Mädchen überrascht. „Ja“, bestätigt die gelernte Graphikerin. Die Augen seien einfach das wichtigste an einer Figur, sie zeigen ob der Charakter traurig, wütend oder fröhlich sei.
Drei
Stunden dauert der Kurs und Marilia bietet den Kindern an, eine Pause
zu machen, denn aus eigener Erfahrung weiss sie – zeichnen kann
ganz schön anstrengend sein. Doch von Pause wollen die Mädels
nichts wissen, sie probieren immer wieder etwas Neues aus. Und so
sind zum Ende des Kurses nicht nur Charakterköpfe sondern auch
Bilder von Aliens entstanden. Denn das Schöne an Marilias Kurs ist –
man kann zeichnen worauf man Lust hat.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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