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„Damit möglichst viele Menschen die Wunderwelt der Bienen und
Schmetterlinge erleben können, führen wir Heimatfreunde, mit
sachkundigen Mitgliedern des Naturschutzbundes(Nabu), gerade
Streifzüge durch
das Dorf Elte durch“, sagt Dr. Reinhold Hemker
stolz. Gerade erst erlebten die Gäste vom VdK Mettingen und die
Schüler der Johannes-Grundschule aus Mesum am Naturlehrpfad am
Mühlenbach eine solche Führung. Der sachkundige Förster Egon
Stienemann übernahm dabei die Fühung. „Der Naturlehrpfad am
Furtweg hat eine besondere Bedeutung für Insekten denn auch der Wald
hält mit Weide, Kirsche, Faulbaum, Robinie und Efeu ein breites
Nektarangebot bereit“, sagte der Förster. Unterstützung hatte
Stienemann bei seiner Führung aber auch durch weitere Heimatfreunde
wie Dorfimker Herbert Bülter und Nabu- Experten Winfried
Grenzhäuser. „In den letzten 30 Jahren ist die Vielfalt und Menge
der Insekten dramatisch um ganze 80 Prozent zurückgegangen“,
erklärte Grenzhäuser. Darum könne man schon von einer Armut an
Bestäubern sprechen.
Das gerade Elte für eine
solche Führung ausgewählt worden sei, läge an der vielfältigen
strukturierten Kultur und Naturlandschaft des Dorfes. Während der
Erkundung wurde der Blick der Heimatfreunde für das Zusammenspiel
von Pflanzen und Bienen geschärft. Denn Bienen und Schmetterlinge
brauchen ein durchgängiges Angebot an Nektar und Pollen, sowie
entsprechende Nistmöglichkeiten. Imker Herbert Bülter machte die
Gäste auf die Bruchsteinmauern mit dem blühenden Zimbelkraut und
die vorgelagerten Wegränder mit Schöllkraut und Taubnessel am
Heimathaus aufmerksam. Und die üppig blühenden Vorgärten, in
exponierter Südlage am Ludgerusring direkt hinter der Kirche, wurden
besonders von dem Dorfimker gelobt. Seien sie doch ein starker
Insektenmagnet. Beim großblütigen Rhododendron konnte dann auch die
Futtersuche von Hummeln und Bienen bestaunt werden.
Zum Programm gehörte auch
die Darstellung der geschichtlichen Bedeutung der Ludgeruskirche. Die
Erläuterungen hierzu übernahmen Theo Weischer und Helmut Kellers.
Auch der Friedhof wurde besichtigt. Mit seinen Hecken und Bäumen und
einer Vielfalt von Blumen böte er den Blütenbesuchern ganzjährig
ein Nektar und Pollenangebot. Leider musste die Heimatfreunde
feststellen, dass der belebten Natur durch hier gestaltete Stein- und
Kieswüsten der Boden entzogen wird. Im Anschluss daran wurde der
Garten von Kerstin und Reinhold Hemker vorgestellt. Die naturnahe
Gestaltung mit Trockenmauer aus Naturstein, die Wasserlandschaft mit
Uferbepflanzung, deren vielfältige Blütenpflanzenwelt und die
offene Wiese umsäumt mit dichten Heckenpflanzen kam bei den
Besuchern gut an. „Das ist ein idealer Aufenthaltsort für Insekten
aber auch der Mensch kann hier die Seele baumeln lassen“, erklärte
Herbert Bülter.
Zum weiteren Programm
gehörte dann auch das beeindruckende urige Dünenfeld am Hellhügel
mit dem originären Eichen- und Birkenwald und den eingestreuten
Wacholderbüschen, als Relikte der Waldweidewirtschaft. Hier würde
darüber nachgedacht, auf den Kreis als Besitzer dieser Fläche
einzuwirken, den Baumbestand aufzulockern und die Grasnarbe
aufzureißen, um die ehemalige Lichtrasen-Flora wieder entfalten zu
lassen. Am Heimathaus gab es dann auch noch einen Blick in das Leben
eines Bienenvolkes. In aller Ruhe konnten Waben mit ansitzenden
Bienen betrachtet werden: Bieneneier als Stifte auf dem Boden der
Zelle, Rundmaden, die als Streckmaden in die Verpuppung übergehen,
um dann als fertiges Insekt zu schlüpfen.
Nach der Führung war
allen Besuchern klar: Bienen, Hummeln und Schmetterlinge haben eine
große Bedeutung für die Vielfalt und Erhaltung der Natur. Dazu
gehören, wie es Dr. Reinhold Hemker für den Nabu-Kreisverband
sagte, die ökologische Gestaltung der dafür wichtigen Gärten und
der Schutz der Natur unter Einbeziehung der Vermeidung weiterer
Schaffung von Steinwüsten.
Zum Abschluss der Führung
wurde noch auf zwei geplante naturkundliche Führungen mit Winfried
Grenzhäuser, im Naturschutzgebiet im Bereich der Ems und eine
Führung durch die Pilze hingewiesen.
Anfragen für weitere
thematische Führungen können an Herbert Bülter, Tel.05975 570,
Mail :herbu@osnanet.de und Dr. Reinhold Hemker, Tel. 0171 2658989,
Mail: hemke_00@uni-muenster.de.
gerichtet werden.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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