1454 Gramm, die mit ihrem Fruchtkörper und den Verzweigungen sehr an einen Badeschwamm erinnert.
„Ist das nicht ein Riesending?“, fragte Dagmar Leskow stolz, als sie die „Fette Henne“ (wie der Pilz auch im Volksmund genannt wird) aus einem Korb holte und diesen wie eine Trophäe nach oben hielt. „Eigentlich waren wir auf der Suche nach Braunkappen, von denen gibt es im Moment wirklich jede Menge“ berichtete sie noch ganz aufgeregt. Dann sei ihr der blumenkohlartige, gelblichweiße Fruchtkörper, der unübersehbar an einer Kiefer wuchs, ins Auge gefallen. „Ich konnte es nicht fassen und machte mich gleich daran ihn vorsichtig zu entfernen“, erzählt die glückliche Finderin. Für jeden Pilzsammler sei so ein Prachtexemplar „wie ein Sechser im Lotto“.
Leskow, die nach eigener Aussage schon seit ihrer frühesten Kindheit Pilze sammelt, will den Pilz in Elte gefunden haben. Doch es ist ein ungeschriebenes Gesetz, den exakten Fundort von Pilzen verrät kein Pilzsammler freiwillig, wohl auch aus diesem Grund druckste die Elteranerin auch erst einmal ein wenig herum, bevor sie zumindest zugab die „Fette Henne“ in einem Elter Waldgebiet entdeckt zu haben.
Für das Ehepaar ist das Sammeln von Pilzen Entspannung, eine Mischung aus Naturerlebnis und kulinarischer Vorfreude. Letztere ist natürlich umso größer, je reicher der Korb gefüllt ist, mit dem man den Wald später verlässt. „Es ist jetzt schon abzusehen, dass die Ausbeute in diesem Jahr recht fett ausfallen wird“, erklärt Norbert. Der viele Niederschlag bei hohen Temperaturen entspräche genau dem Klima, das Pilze gerne mögen. Und seine Frau fügt begeistert hinzu: „Es gibt schon jetzt so viele Pilze wie noch nie, dabei sind wir eigentlich noch vor der Saison.“
Mindestens zweimal in der Woche gehen die beiden auf Pilzsuche und Elte erweist sich dabei scheinbar als ein kleines Eldorado. An manchen Stellen, erzählt Dagmar, müsse sie nur auf den Knien hin- und herrutschen, um gleich mehrere Prachtexemplare zu finden. Nicht selten kehre das Paar mit prall gefüllten Körben in ihre Küche zurück.
Jetzt freut sich das Paar aber erst einmal auf „ein echtes Gourmet-Essen“. „Die Glucke brate ich nur in etwas Butter an und schmecke sie mit wenig Salz und Pfeffer ab. Mehr braucht man nicht dafür, weil es wirklich ein sehr schmackhafter Speisepilz ist, schwärmt Dagmar und schaut zu ihrem Mann rüber, dem schon das Wasser im Munde zusammen läuft.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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