Figuren, Tieren und originellen Häusern. Die Idee entstand bereits einigen Jahren. Da stellte er eine Krippe in seinem Garten auf mit ein paar einfachen Holzfiguren. Von Jahr zu Jahr wurden es mehr Figuren und Häuser.
Während in den meisten Haushalten wohl in erster Linie ein Stall mit einigen Figuren zu finden ist, hat sich Schmitz seine eigene Krippenlandschaft gebaut. Von den heiligen Drei Königen bis zum Stern von Bethlehem: In seinem Vorgarten lässt der gelernte Schmied die Welt der Bibel wieder auferstehen. Auf einer zwei Meter langen und ein Meter breiten Fläche hat er zahlreiche Gebäude aus biblischen Zeiten aufgestellt, die er alle selbst gefertigt hat. „Nur die Figuren sind nicht von mir“, erklärt der gebürtige Hundsrücker.
Zur Landschaft gehört nicht nur der Stall mit dem Jesuskind in der Krippe, sondern auch Stadttore, Wohnhäuser sowie ein Stadthaus der Römer, letztes sogar mit Ornament über der Tür, ein großes Wirtshaus und sogar eine Wüste durch die die Drei Heiligen Könige gerade herbeiziehen.
„Für mich ist in diesem Jahr irgendwie der biblische Knoten geplatzt“, berichtet der Frührentner. Laut Schmitz handelt es sich nämlich um das historische Bethlehem. Sowohl die Gebäudeformen, Brunnen, Feuerstellen und auch der Stall entsprächen der damaligen Zeit. Diese und auch alle weiteren Informationen zur Umsetzung seines Projekts hat sich der Elteraner aus dem Internet besorgt und in Eigenregie umgesetzt. So seien die Häuser zum Beispiel in Gelbtönen gehalten und nicht wie bei vielen anderen Krippen in Rot.
Auch gäbe es bei Häusern, Werkstätten, Brunnen und Ställen nur Flachdächer und keine mit Giebel. „Es wurde übrigens nie geklärt ob der Stall, in dem Jesus zur Welt kam, außerhalb Bethlehems lag. Bei mir befindet er sich jetzt direkt neben dem Wirtshaus“, berichtet Wolfgang Schmitz.
Was man bei der Krippe nun wirklich auf den ersten Blick sieht ist, dass alles mit viel Liebe zum Detail gemacht wurde. Sowohl eine Töpfer- Werkstatt mit Brennofen hat Schmitz integriert, inklusive Werkbank und winzigen Werkzeugen. Auch ein Kamelhändler, ein Schmied und ein Zimmermann sind hier zu finden.
„Ich bastele und heimwerke eben gern“, erzählt der 57-Jährige und schätzt, dass er mindestens hundert Arbeitsstunden in sein Projekt investiert hat. Die Häuser und den Stall stellte der Hobbybastler aus Sperrholz und einige Teile der Landschaft und auch das Mauerwerk aus Fliesenkleber her. Außerdem fertigte er mit Leinentuch Decken für seine Verkaufsstände, die als schönes Beiwerk dienen.
Baustoffe wie skuril geformte Holzstücke und Wurzeln, die er beim Waldspaziergang mit seinem Hund „Lilli“gefunden hat, finden bei Wolfgang Schmitz ebenfalls Verwendung, genauso wie zum Beispiel Moos oder kleine Steinchen. Eine Lichterkette die er rund um die Krippenlandschaft aufgehängt hat, sorgt für stimmungsvolle Beleuchtung und rundet das Ensemble damit ab.
Das Einzige was ihm noch fehlt, sind Lichter die die Gebäude von innen beleuchten und einige Spots die wichtige Bestandteile wie den Stern oder den Engel über dem Stall anstrahlen. „Das kommt aber noch, irgendwie bin ich eben nie so richtig fertig“, sagt Schmitz lachend, der ständig auf der Suche nach neuen Ideen ist. Wohl auch aus diesem Grund sieht er sich Filme über den Orient an und „fliegt“ auch mit Google Maps über die Dächer Jerusalems, um deren Formen zu studieren. Für Wolfgang Schmitz kommen die orientalischen Krippen der Wirklichkeit einfach viel näher - „schließlich ist Jesus in Bethlehem und nicht in Bayern geboren“, schmunzelt er in Anspielung auf die vielen Krippen im alpenländischen Stil.
Auch wenn er sich gut vorstellen kann, die Landschaft noch um einzelne Gebäude zu ergänzen – eine zweite Krippe will er nicht bauen. „Man muss schon sehr viel Ausdauer haben“, erklärt er. Verkaufen will er sie nach eigenen Angaben eigentlich auch nicht. „Ausnahme wäre wenn sich ein Alten-oder Kinderheim meldet und Interesse bekundet, dann lass ich noch mal mit mir darüber reden“, so der Elteraner.
Seine Krippe will er noch bis Mitte Januar stehen lassen, damit Interessierte sie sich ansehen können. „Kinder und deren Eltern dürfen gerne zu jeder Tages- und Nachtzeit bei mir klingeln, ich freue mich wenn ich das Leuchten in den Augen der Kinder sehe.“
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