-krk- Zu einem weiteren Informationsabend zum
Thema „Elte summt – ein Dorf setzt auf Artenvielfalt“ hatte
Imker Herbert Bülter und die Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft. in
das
Heimathaus in Elte eingeladen. Gleich zehn Personen waren dieser
Einladung gefolgt.
Nachdem
Bülter die Anwesenden begrüßt hatte übergab er das Wort an ein
DLZ Vorstandmitglied. „Wir haben eine neue Projektgruppe mit dem
Namen „Klima, Umwelt/Mitwelt und Naturschutz“ ins Leben gerufen,
in der die Ideen von „Elte summt“ entwickelt und umgesetzt werden
können“, erklärte die DLZ´lerin. Dies stieß auf viel Zuspruch
seitens der Naturfreunde. Durch Neuzugang Mandy Wolters, einer
Studentin für Stadtplanung und Stadtentwicklung in Detmold, hat die
Projektwerkstatt und die Bürgerinitiative noch zusätzliche
fachliche Unterstützung bekommen. Sie wird einen Flyer für das
Projekt entwickeln.
Im
Anschluss berichtete Sarah Masarweh, die Gewinnerin des bundesweiten
Wettbewerbs „Deutschland summt“, von ihrem Naturgarten, in dem
sie einheimische Pflanzen gesät hat und damit zur der
Insektenvielfalt beiträgt. „Ich kann mir gut vorstellen meinen
Garten auch der Öffentlichkeit zu zeigen. Von einigen Schulklassen
und Kindergartenkindern habe ich ja auch schon Besuch bekommen.“
Dieser Vorschlag wurde gerne angenommen und auch schon
weiterentwickelt. So wird es voraussichtlich im Mai die Aktion „Tag
des offenen Gartens“ geben. Bei der nicht nur die Gärten von Sarah
Masarweh und Reinhold Hemker gezeigt werden, sondern auch die von
weiteren interessierten Personen. Gleichzeit soll über Naturgärten
in Form eines Flyer´s und durch verschiedene Führungen informiert
werden.
Sarah
Bülter, vom Kreis Steinfurt, war an diesem Abend ebenfalls zugegen,
um sich über das geplante Projekt „Elte summt“ zu informieren
und berichtete ihrerseits von dem derzeit stattfindenden Projekt
„Wege zur Vielfalt“. 30 Regionen in Deutschland, sogenannte
Hotspots, mit einer hohen Dichte und Vielfalt charakteristischer
Arten, Populationen und Lebensräume seien dafür ausgewählt worden,
in denen der Naturschutz besonders gefördert werde. Im etwa 1000
Quadratkilometer großen Hotspot „Südliches Emsland und nördliche
Westfälische Bucht“ sei daraufhin das Projekt „Lebensadern auf
Sand“ entstanden. Dort sei Sand das verbindende Element für magere
Wegesäume, Uferstreifen, Heiden, Moore, Fließgewässer und
Heideweiher. Das Projekt wolle diese Lebensräume auf Sand erhalten,
entwickeln, fördern und vernetzen.
Die
Biologielehrerin Dorothea Ludwig von der Sekundarschule am
Hassenbrock bekundete, während des Abends, ihr großes Interesse an
der Begrünung einiger Flächen an der Schule. Zwar habe sie mit
ihren Schülern schon einige Beete bepflanzt, doch seien die dort
aufgehängten Insektenhotels nicht angenommen worden. Auch wünschten
sich die Schüler heimische Pflanzen und Wildkräuter für die Beete.
„ Mir
ist es wichtig das Hobbygärtner von Kiesbeeten und steinernen
Vorgärten absehen, Kleinbiotope bedeuteten nicht mehr Arbeit dafür
aber eine deutlich höhere Artenvielfalt“, betonte Schulreferentin
und Pfarrerin Kerstin Hemker. Ein Gräuel seien ihr die
Glyphosatäcker
in der Umgebung. Das meistverkaufte
Pestizidmittel der Welt töte jede Pflanze, die nicht gentechnisch so
verändert wurde, dass sie den Einsatz überlebe. „Früher hat
alles gesummt und gebrummt, wenn ich an einem Acker vorbei kam, jetzt
sehe ich höchstens mal einen einsamen Hasen durchs Feld hoppeln.“
Als Mitglied der Landfrauen sei es ihr jedoch ebenso wichtig keine
„Maximalforderungen und Vorwürfe“ gegenüber der Landwirtschaft
zu stellen. Ein gesundes Mittelmaß sei wünschenswert. Ihr Mann Dr.
Reinhold Hemker, der Mitglied des Kreisverbands des NABU ist, sagte
er habe auf Kreisebene das in Elte geplante Projekt bereits schon
einmal angesprochen und werde dort auch weiterhin alle Mitglieder auf
dem Laufenden halten und gegebenenfalls für finanzielle
Unterstützung sorgen.
Herbert
Bülter und das DLZ Vorstandsmitglied berichteten im Anschluss
darüber das bereits einige Flächen im Gespräch seien, um dort das
geplante Projekt auch zu verwirklichen. Erste Gespräche hätten
schon stattgefunden und man hoffe nun auf positive Resonanz.
Angedacht seien zum Beispiel die Wiese an der Wischmannstraße. Dies
seien ca. 2000 Quadratmeter. Das Grundstück sei besonders gut
geeignet weil es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden
könne. Auch eine Pferdewiese, eine Wiese an der Feldkante, einige
Flächen im Feriengebiet aber auch eine Freifläche an der Bachstraße
seien derzeit im Gespräch. Aber auch um öffentliche Flächen wolle
man sich bemühen.
Als
nächste konkreten Schritte werde es am Mittwoch 7. Februar, um 19
Uhr, den Vortrag „Die faszinierende Welt der Wildbienen“
von Volker Fockenberg im
Gemeindezentrum Elte geben, außerdem sollen Insektenhotels,
Nistkästen, Beobachtungskästen und auch Wildbienenvölker in Form
von Puppen gekauft werden.
Wer jetzt gerne ebenfalls
seinen (Natur)Garten einmal der breiten Öffentlichkeit vorstellen
möchte, kann sich bei Herbert Bülter 05975 570 oder Karin Kühling
unter 05975 9191966 melden oder kommt einfach zum nächsten Treffen
der Projektwerkstatt „Klima, Umwelt/Mitwelt und Naturschutz“.
Dieses findet am Donnerstag 18. Januar, um 19. Uhr im Gemeindezentrum
Elte statt. Selbstverständlich sind dazu auch alle weiteren
Interessierte herzlich eingeladen.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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