Donnerstag, 22. Februar 2018

Julian Rose ist Top-Azubi und Jahrgangsbester


-krk- Genuss oder Grausen – wenn es um Mathematik geht, gibt es für viele kaum etwas dazwischen. Nirgendwo scheiden sich die Geister so sehr wie beim Umgang mit Zahlen. Für die einen erschließt sich ihre Bedeutung nie, für die
anderen gehören sie zum täglich Brot. Julian Rose zählt zu der zweiten Gruppe.

Ich habe schon immer gerne gerechnet“, erzählt er. Nach dem Abitur und einem erfolgreich absolviertem Studium der Volkswirtschaftslehre begann der gebürtige Mesumer vor gut zwei Jahren bei der Ostbeverner Firma Westrup International eine Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel. Letztes Jahr beendete er diese und erreichte das bestmögliche Prüfungsergebnis von 100 Punkten in allen vier Prüfungsbereichen und wurde damit Deutschlands bester Kaufmann im Groß- und Außenhandel des Jahrgangs 2017.

Als er am 14. Juli sein Prüfungszeugnis persönlich von IHK-Vizepräsident Carl Pinnekamp überreicht bekam, war er zuerst einmal sprachlos: „Mit einem solchen Ergebnis habe ich absolut nicht gerechnet.“ Natürlich freute er sich, vor allem, dass sich das Lernen nach Feierabend und am Wochenende ausgezahlt habe. Auf seine sehr gute Abschlussprüfung folgte nicht viel später eine Einladung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) nach Berlin ins Maritim Hotel.

Von mehr als 300.000 Auszubildenden, die 2017 ihre Abschlussprüfung vor einer Industrie- und Handelskammer ablegten, erhielten rund 200 Prüfungsbeste eine solche Einladung. Gemeinsam mit ihren Angehörigen und Ausbildern wurden sie in Berlin feierlich ausgezeichnet. Darunter auch Julian Rose, der für die überragende Leistung als Top-Azubi und Jahrgangsbester gewürdigt wurde. Festredner war EU-Kommissar Günther Oettinger; die Moderation lag in den Händen von Entertainerin Barbara Schöneberger. Neben den Eltern der Besten nahmen auch Vertreter der Ausbildungsbetriebe, Berufsschullehrer, Bundestagsabgeordnete sowie Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammern an der Preisverleihung teil.
Nach den Gründen für sein gutes Abschneiden gefragt, antwortet Julian Rose: „Der große Vorteil einer betrieblichen Lehre im Anschluss an eine akademische Ausbildung ist das im Studium erlernte ökonomische und analytische Denken.“ Man könne das neu Erlernte gleich einordnen und sich so besser merken, Verknüpfungen und ökonomische Zusammenhänge ergäben sich im Kopf von alleine. Gleichzeitig sei die praktische Ausbildung neben der Theorie ein unheimlich wichtiger Baustein. So ein beeindruckendes Abschlusszeugnis hat auch Carsten Taudt, Bereichsleiter Bildung und Fachkräftesicherung bei der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen, bislang noch nie gesehen. „Absolventen mit einem „sehr gut“ gibt es immer wieder“, so Taudt, „aber die Maximalzahl von 100 Punkten in allen Prüfungsfächern (Großhandelsgeschäfte, kaufmännische Steuerung und Kontrolle, Wirtschafts- und Sozialkunde, fallbezogenes Fachgespräch) sei extrem ungewöhnlich.“

Für den inzwischen in Emsdetten lebenden 26-Jährigen stand nach der Ausbildung sofort fest, dass er im Unternehmen bleiben will: „Mein Ausbildungsbetrieb hat meine Erwartungen an die Ausbildung mehr als erfüllt und bietet mir eine vielseitige, verantwortungsvolle Tätigkeit.“ Westrup International, gegründet im Jahr 2003, berät Firmen in Fragen des Außenhandels und unterstützt sie bei der Erschließung internationaler Märkte. Im Rahmen der geschäftlichen Aktivitäten werden deutsche und europäische Kunden betreut, die ihre Exportaktivitäten insbesondere in den arabischen Ländern etablieren und intensivieren möchten. „Im internationalen Geschäft sind jeden Tag neue Herausforderungen zu lösen - ich kann mir nichts Spannenderes vorstellen“, betont der junge Mann.

Natürlich freut sich Julian über sein gutes Abschneiden, er bleibt aber auf dem Teppich: „Ich habe den Blick nach vorne gerichtet und überlege, welche berufsbegleitende Weiterbildung und Spezialisierung für mich die richtige ist.“ Und so berät Julian Rose seit Mitte letzten Jahres als kaufmännischer Angestellter Kunden, wie sie im internationalen Geschäft erfolgreich sein können.

In diesem Monat wird Julian Rose dann auch noch den höchsten Bildungspreis der IHK Nord Westfalen erhalten: Der Karl-Holstein-Preis. Dieser wird seit 1980 jährlich an die 25 prüfungsbesten Auszubildenden verliehen und belohnt individuelle Spitzenleistungen in der Ausbildung.



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