„Unglaublich, mir kommt es vor als hätten
wir gestern erst das Bäumchen eingepflanzt“ sagt Heinz Pöpping und kann es selbst kaum fassen dass das schon 25 Jahre her ist. Geboren wurde die Idee der „Heinrichseiche“ ehedem beim Schützenfest der Ludgerusgilde. Hörsting, Homann, Kamphues, Lau, Lohaus, Pappert, Schrader, Sendker, Veltmann und eben auch Pöpping waren die Taufpaten - natürlich hörten alle auf den Vornamen Heinrich. Ebenso der damalige Pfarrer Heinrich Menker. Er war es dann auch der der „Heichrichseiche“ seinen Segen, eine Taufurkunde und den lateinischen Zusatz „quercus henricus“ gab.
5,77 Meter hoch war der Baum, als er 1993 gepflanzt wurde. Seitdem erfreut sich Pöpping täglich an der Eiche, die schräg gegenüber seiner Fachwerkhofanlage wächst. Zur Tradition der Heinrichseiche gehört es auch, jährlich beim Namenstag nachzumessen.
Was zu Anfang noch leicht von der Hand ging gestaltete sich dann jedoch immer schwieriger. Kletterte zu Anfang noch ein Heinrich auf eine Leiter um die Höhe der Eiche anzupeilen, musste schon bald eine lange Angelrute zur Hilfe genommen werden, um die Höhe exakt auszumessen. 2013 war man dann schon auf einen Hubwagen der ortsansässigen Firma Fendesack angewiesen. Leider stand der Hubwagen danach nicht mehr zur Verfügung und so musste die Eiche in den kommenden Jahren geschätzt werden. Umfang und Durchmesser wurden aber in jedem Jahr ermittelt. Im letzten Jahr waren dann die Heinrichs sehr erstaunt, denn der Umfang der Eiche, in einem Meter Höhe betrug lediglich 1,325 Meter und der Durchmesser 44,2 Zentimeter. Das bedeutete lediglich einen Zuwachs von nur 0,005 im Umfang und 0,1 Zentimeter im Durchmesser.
„War wohl ein schlechtes Eichenjahr“ vermutet Heinz Pöpping. Man wisse ja auch nicht wie hoch der Baum jetzt sei, vielleicht sei er ja auch einfach nur in die Höhe geschossen.
In den 25 vergangenen Jahren hat Pöpping jeden Zeitungsartikel und Schnipsel aufbewahrt der irgendwie im Zusammenhang mit seiner Heinrichseiche oder Heinrich im allgemeinen zu tun hat. So befindet sich in seinem Album ein Bericht über die „Heinrichshöhle“ im Sauerland und auch über das Vorpommersche Künstlerhaus Heinrichsruh. Beides Orte zu denen Pöpping gerne mal eine Besichtigungstour mit „seinen Heirichs“ machen möchte. Aber auch Rezepte vom Heilkraut „Guter Heinrich“ gemeinhin als wilder Spinat bekannt und ein Gedicht von Othilie Baranoswski passend zum Thema Heinrich sind dort zu finden.
Für die Jubiläumsfeier, die wegen des Schützenfestes auf den 11. Juli vorverlegt wurde, hofft Pöpping nun wieder auf die Unterstützung der Firma Fendesack. Allerdings habe er noch keine feste Zusage da der Hubwagen wegen der Probleme mit dem Eichenprozessionsspinner derzeit ununterbrochen im Dauereinsatz sei. Für die Feier selbst hätte aber der ein oder anderer Heinrich schon zugesagt, darunter auch Pastor Heinrich Tietmeyer und für musikalische Unterhaltung sorge der Altherrenspielmannszug Elte. Er selbst freue sich schon sehr auf das Ereignis und sei „Heiß wie Frittenfett“.
Nun bleibt Heinz Pöpping nur noch zu hoffen das mehr Heinrichs, Heinze, Hendriks und auch Henrietten denn je, zum Treffen (um 18 Uhr) an die Heinrichseiche kommen und mit ihm auf das Wohl der Heinriche und des Baumes anzustoßen.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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