Anwohnern wie Marion Ulbig stockt der Atem: Zeitungspakete, Abfallsäcke, Papier, Autoreifen, Plastik, Pappkartons, Wein-Bier- und Sektflaschen und das alles - mitten im Waldgebiet.
„Als Hundebesitzer gehe ich täglich im Naturschutzgebiet Elte spazieren. Seit nunmehr 6 Jahren beobachte ich, wie die Entsorgung von Abfällen dort immer mehr zunimmt“, berichtet Ulbig die im Ferienpark am Pfifferlingsweg wohnt. Von Küchenabfällen angefangen über Farbeimer bis hin zu Elektronik- und Sperrmüll habe sie schon alles gesehen. Kaputte Flaschen und Gläser würden von Hundebesitzern wie ihr meist selbst entfernt, da sie eine zu große Verletzungsgefahr für die Tiere darstellen aber auch um einen möglichen Waldbrand zu verhindern. „Gerade in diesem Jahr, bei der großen Hitze, hätte schnell ein Feuer ausbrechen können aber darüber machen sich die Leute einfach keine Gedanken“, erklärt die Naturschützerin enttäuscht.
|
Rund um die aufgestellten Bänke, die eigentlich als Rastplatz dienen sollen, finden sich Fäkalien. Vermutlich werden die Bänke auch zweckentfremdet und für das ein oder andere Schäferstündchen genutzt, dafür sprechen zumindest die weggeworfenen, benutzten Kondome. Die aufgestellten Mülleimer würden regelmäßig überquellen und monatelang nicht entleert. Kein Wunder also das es nicht nur Marion Ulbig sondern auch sonst richtig stinkt. „Jeder möchte doch hier die Natur genießen und seine Seele im Erholungsgebiet baumeln lassen also warum hinterlässt man dann solch einen Saustall?“, fragt sich Ulbig.
Schon mehrmals hat die gelernte Massage Therapeutin das Ordnungsamt angerufen und auf das Müllproblem hingewiesen. Doch leider sei bisher noch nichts geschehen. „Für mich als Bürger entsteht der Eindruck, das niemand etwas unternimmt. Mag sein, das der Eindruck täuscht und tatsächlich Ermittlungen laufen, aber warum dauert es so lange, bis der Müll dort verschwindet?“, fragt sich Marion Ulbig verärgert.
Inzwischen hat Ulbig Unterstützung von der Elter Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft.. Zusammen mit einem der Vorstandsmitglieder sammelte sie innerhalb von nur wenigen Minuten (auf einem etwa 10 Meter langen Randstreifen des Pfifferlingswegs) soviel Unrat ein, dass dieser gleich mehrere Müllsäcke füllte. „Wenn auf diesem bisschen Seitenstreifen schon so viel Müll zusammen kommt, kann man sich nun vielleicht vorstellen was dass für das gesamte Gebiet bedeutet. Ich kann den vielen Müll nicht in meinem privatem Restmüll entsorgen. Ich sehe hier die Stadt Rheine in der Pflicht“, so die Elteranerin. Die Bürgerinitiative will nun Kontakt zum Stadtteilbeirat Elte aufnehmen um auf das Müllproblem aufmerksam zu machen.
Niklas Plake, vom Ordnungsamt Rheine sagte, dass es immer mal wieder wilde Müllentsorgung im Naturschutzgebiet gebe und dass im Falle einer Meldung, diese gleich an die Technischen Betriebe Rheine (TBR) weitergeleitet werde. Die Meldung von Marion Ulbig sei ihm persönlich jedoch nicht bekannt. Die Leiterin für Entsorgung der TBR, Tanja Stake, teilte mit, dass auch sie von dem Müllproblem in diesem Gebiet wisse. Der letzte Einsatz am Pfifferlingsweg und an der Flaggenstraße sei am 19.September gewesen. Dabei seien Sperrmüll und Zeitungspakete eingesammelt worden.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen