Samstag, 19. Januar 2019

Ein Bett im Kornfeld - nein im Naturschutzgebiet Elte

 -krk- Etwas Seltsames geschieht immer wieder und an verschiedenen Stellen in Elte: Menschen fahren, im Schutz der Dunkelheit mit ihrem Auto vor, laden Sperrmüll und anderen Kram ab und verschwinden genauso schnell wie sie gekommen sind. Oftmals sind diese wilden

Müllablagerungen im Wald nicht auf den ersten Blick zu erkennen, denn die Verursacher verstecken ihren Unrat meist an nicht gut einsehbaren Plätzen, die aber dennoch einfach zu erreichen sind. Doch ein paar der Müllfreveler sind besonders dreist, kennen keinen Skrupell und kippen oder werfen ihren Müll direkt an den Wegesrand. 
Gerade erst am vergangenem Donnerstag wurde ein ganzes Bett an der Flaggenstraße gegenüber des Trimm-dich-Pfads entsorgt. Nur kurze Zeit zuvor wurden Küchenschränke, Arbeitsplatten, Regale und Kinderkleiderschränke in der Nähe des Elter Baggersees abgeladen. Möglicherweise ist gerade ein Haushalt aufgelöst worden oder jemand ist umgezogen und wollte dabei den nächsten Sperrmülltermin nicht abwarten. 
 
Dass Menschen in einer Nacht- und Nebelaktion ihren Müll in den Wald fahren und ihn dort abladen, können die Anwohner des Feriengebiets absolut nicht nachvollziehen. „Das mag andernorts finanzielle Hintergründe haben, weil jemand sich die Sperrmüllabfuhr nicht leisten kann oder will – was immer noch keine Entschuldigung wäre. Aber hier? „Sperrmüll wird doch in Elte und Umgebung kostenlos abgeholt“, wundern sie sich regelmäßig. 
 Alte Autoreifen, Glasscheiben, Fast-Food-Verpackungen, Flaschen aus Glas oder Plastik, weggeworfene Zigarettenkippen oder Pappschachteln, Farbeimer, Haushaltsgeräte oder Kleidungsstücke und natürlich auch Sperrmüll - das sind nur einige Dinge, die sich im Naturschutzgebiet in Elte als illegale Müllablagerungen immer wieder finden lassen. „Ich haben die Schnauze gestrichen voll! Wie würden Sie sich fühlen wenn Ihnen fast täglich, jemand seinen ganzen Müll vor die Haustür kippt?“, sagt Anwohnerin Marion Ulbig wütend. Gerade entlang der Flagenstraße und des Pfifferlingswegs würden viele Autofahrer die Straße mit einem Abfalleimer verwechseln, klagt sie. „Fenster runterkurbeln und Müll rauswerfen ist ja auch so schön bequem!“ 
Wer darin lediglich eine vorübergehende Verschandelung der Natur und im Großen und Ganzen höchstens ein kleines Ärgernis sieht, irrt gewaltig. Denn harmlos ist nichts davon. Das Problem holt uns schließlich irgendwann auf dem eigenen Teller wieder ein. Über die Nahrungskette bekommen wir zum Beispiel Plastik serviert, das in Flüsse und irgendwann ins Meer gelangte und dort von Fischen gefressen wird.

Ein Bett im Kornfeld wäre vielleicht ganz nett aber im Naturschutzgebiet hat das einfach nichts zu suchen“, sagt ein Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft. (DLZ) und fährt fort: „ Aber jetzt mal Spaß beiseite, in Elte werden in der letzten Zeit immer mehr Abfälle illegal entsorgt. Der Wald, die Wiesen, die Straßenränder ja sogar das Ufer und die Ems selbst verkommen zu Privat-Deponien – wegen Menschen, die den Weg zur eigenen Mülltonne scheuen und es zu den Öffnungszeiten des Bauhofs sowieso nicht schaffen. 
Flöddertstraße in Elte

Die Initiative hat den Umweltsündern inzwischen den Kampf angesagt und versucht derzeit der wilden Müllentsorgung Herr zu werden. Einige DLZ-Mitglied streifen sich dazu regelmäßig Handschuhe über, schnappen sich Müllsäcke und holen den Unrat aus der Botanik. Doch leider müssen sich auch diese engagierten Mitmenschen eingestehen, dass ihr Kampf gegen die wilden Kippen ein bisschen an den Kampf Don Quichottes gegen die Windmühlen erinnert: Man kann sammeln, wo man will, es hilft allenfalls kurzfristig.


Wir möchten die Rheinenser mehr für dieses Thema sensibilisieren, sehen aber auch die Stadt in der Pflicht um zum Beispiel mehr Abfalleimer aufzustellen, die dann auch regelmäßig geleert werden müssten“, erklärt das Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative. Auch aus diesem Grund soll das Thema nun bei der nächsten Elter Stadtteilbeiratssitzung (23.Januar) aufgegriffen werden.

Auch nach Zeugen wird gesucht, denn wegen der Größe des Bettes dürfte ein Lieferwagen oder ein PKW mit Anhänger zum Transport genutzt worden sein. Personen, die Angaben zu der Entsorgung machen können, werden gebeten sich bei der Polizei, beim Ordnungsamt oder der Bürgerinitiative (Tel.: 05975 9191966) zu melden. Außerdem sind alle Interessierten zur Elter Stadtteilbeiratssitzung am Mittwoch 23. Januar, um 20 Uhr in der Gaststätte „Zum Hellhügel“, herzlich eingeladen.


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