-krk- Beim
Rückblick auf ihre Zeit als Kur - und Stadtprinzenpaar vor genau 22
Jahren schauen sich Heike und Markus van der Giet lächelnd an und
sagen: „Wir hatten den Spaß unseres Lebens!“
Als im Jahr 1996 der
damalige Kur-Präsident Gustav Aurich bei der Schließung der
Residenz laut darüber nachdachte das er sich gut vorstellen könne
dass
das neue Kur- und Stadtprinzenpaar aus dem „karnevalistischem
Ausland“ käme und sein Vizepräsident Hugo Stein Heike van der
Giet sogar mit „künftige Stadtprinzessin“ ansprach, dachte sich
das Paar noch: „Wollen die uns auf den Arm nehmen?“
Doch natürlich hatten die
van der Giet´s den Wink mit dem Zaunpfahl durchaus verstanden. Als
sich Aurich nur kurze Zeit später mit ihnen zu einem gemütlichen,
zwei stündigen Gespräch traf und mit Engelszunge auf Markus
einwirkte, war das Paar jedoch vom Gesprächsverlauf sehr überrascht.
Denn Markus wurde gefragt ob er nicht Vizepräsident der Kur werden
wolle. Etwas überrumpelt willigte er schließlich ein. Als Markus
und Heike dann aber gefragt wurden ob sie sich eventuell vorstellen
könnten auch Kur- und Stadtprinzenpaar zu werden, da war es dann
Aurich der von dem blitzschnellen „Ja“ der Beiden mindestens
genauso überrascht war.
Nun galt es sich auf die
kommende Session gründlich vorzubereiten. Für Heike musste nicht
nur ein sondern gleich drei neue Kleider her. Fündig wurde sie in
einem Gronauer Brautmodengeschäft, wo sie sich schnell für ein
weißes, ein rosanes und ein schwarzes Kleid entschied. Ein weiteres
Kleid – blassrosa mit edler Stickerei – bekam sie von dem Inhaber
des Ladens geschenkt. Für den gertenschlanken Prinzen musste von der
KUR extra ein neues Wams angeschafft werden, da die bisherigen
Stadtprinzen immer viel mehr auf den Rippen hatten. Lustigerweise
betitelte das Rheiner Volksblatt diesen Umstand in einem Artikel mit
der Schlagzeile: „Wieviel Bauch geht noch hinein?“ Dass das dann
später jedoch die Prinzessin betreffen sollte, ahnte zu diesem
Zeitpunkt noch niemand.
Apropos Ahnung - weder in
Elte noch in Rheine wurde im Vorfeld bekannt wer das neue
Stadtprinzenpaar werden würde. Denn die 27jährige Heike die zu
dieser Zeit als Beamtin der Stadt Rheine und auch der 30jährige
Krankenpfleger Markus weihten nicht einmal die Kollegen ein. Auch
gegenüber dem Präsidenten der KG Elte Georg Kellers und dem
Sitzungspräsidenten Günter Fege erwähnten sie diesen Umstand mit
keinem Sterbenswörtchen. „Die haben uns am Abend der Eröffnung
noch gefragt ob wir nicht bei ihnen mitfahren wollen“, berichtet
Markus van der Giet grinsend und Heike fährt schmunzelnd fort:
„Markus hat ihnen gesagt er müsse als Vitzepräsident der KUR
schon früher los und ich habe mich auch rausgeredet.“
In der Rheiner Stadthalle
hatten die beiden dann als Prinz Markus I. und als ihre Lieblichkeit
Heike-Victoria I. ihren ersten großen Auftritt. „Ich war total
aufgeregt“, erinnert sich Markus noch sehr gut. Heike sei da viel
entspannter gewesen. Mit viel Schmunzeln, Lachen und Umarmungen wurde
das Paar nach der Verkündung dann vor allem von den beiden
Präsidenten der KG Elte beglückwünscht aber auch mit erhobenen
Zeigefinger sagten: „Das macht ihr nicht nochmal mit uns!“
Es folgten zahlreiche
Auftritte auf Umzügen, Sitzungen, Besuche in Altenheimen, beim
Cebeef (Club Behinderter und ihrer Freunde) und sogar auf
Geburtstagen. Immer mit dabei Heikes Mutter Helga. Sie war nicht nur
Chauffeur sondern kümmerte sich als gute Seele liebevoll um das
hart arbeitende Stadtprinzenpaar. „Manchmal war es schon etwas
anstrengend“ berichtet Heike van der Giet. An Weiberfastnacht seien
es insgesamt 12 Auftritte gewesen. Das hieß auch immer wieder Kleid
an – Kleid aus und das Ganze nochmal von vorn. „Mir war es
wichtig das ich nicht immer das selbe Kleid anhatte“, betont sie.
„Dank meiner
Schwiegermutter waren wir immer wie aus dem Ei gepellt“, sagt auch
Markus. Ging etwas kaputt sei es im Handumdrehen wieder geflickt
worden. Wurde etwas schmutzig war es schon am nächsten Tag wieder
sauber. Auch mit Schwiegervater Hermann versteht sich Markus ganz
prächtig. Ihm hat er es auch zu verdanken das er als einziger
Stadtprinz sein Zepter behalten durfte. Denn Hermann kaufte für die
KUR ein neues.
Insgesamt 86 Auftritte
absolvierte das bis heute jüngste Stadtprinzenpaar. Den größten
Auftritt hatte das Paar aber definitiv bei der Galasitzung im Elter
Festzelt. „Das war einfach bombastisch und mit nicht zu
vergleichen“ erklärt Markus. Es habe stehende Ovationen und Rufe
wie : „Jetzt kommen sie nach Hause!“ und „Wow, das nenn ich mal
eine Prinzessin“ gegeben.
Als die van der Giet´s im
Januar 97 dann auch noch bekannt gaben das aus dem Prinzenpaar
inzwischen ein Dreigestirn geworden war (Töchterchen Nicole war
unterwegs) gab es für Elte und Rheine kein Halten mehr und es wurde
gefeiert bis zum abwinken.
Noch heute sind Markus und
Heike voll des Lobes für den Posten und die Zeit als Kur – und
Stadtprinzenpaar. „Wir können es jedem nur empfehlen Stadtprinz zu
werden, denn es war eine unglaublich tolle und aufregende Zeit, die
wir absolut nicht missen möchten!“
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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