Freitag, 23. August 2019

Elte´s Kutscher Josef Reeker

-krk- Fahrten mit der Pferdekutsche haben auf dem Elter Schützenfest Tradition und gehören einfach mit dazu“, sagt Ulrich Limbrock, der 1. Vorsitzende der Ludgerusschützengilde Elte. Umso trauriger waren er und sein
Stellvertreter Frank Holthaus als sie, am vergangenen Dienstag, den praktisch zum Inventar der Schützengilde gehörenden, Kutscher Josef Reeker in den Ruhestand verabschieden mussten.

Die Entscheidung fiel mir schwer, doch irgendwann muss man auch mal Schluss machen“, sagt der mittlerweile 83-Jährige traurig. Mit 20 Jahren habe er bereits das erste Mal beim Schützenfest als Kutscher auf dem Bock gesessen und ab da jedes 2. Jahr wieder. Seit 1989 sei er dann ohne Unterbrechung dabei gewesen und dass dann sogar mit eigener Kutsche und eigenen Pferden. So sei er immer dem Verein treu geblieben.
Doch auch bei anderen Schützenvereinen wie zum Beispiel „1616“ oder der „Schützengemeinschaft Sinningen“ half er gerne mit seinem Gespann aus. Den Nikolaus habe er auch schon durch Rheine kutschiert und sogar den hohen Prinzenwagen, im Rosenmontagsumzug in Bevergern, habe er insgesamt 25 Jahre lang gefahren. Dort sei er für seine langjährige Kutschertätigkeit auch mit einem Orden ausgezeichnet worden. Doch vor allem den Großorden der Ludgerusschützengilde Elte, den er im Jahr 2010 verliehen bekam, habe er immer besonders stolz getragen.
Josef´s Frau Maria hat ihn die vielen Jahre lang bei seinem Hobby unterstützt und seine Freude und Liebe zu Kutsche und Pferden mit ihm geteilt. Sie erinnert sich noch gut wie ihr Mann schon früh morgens das Geschirr polierte und die Kutsche blitzblank geschrubbt hat. „Das ist viel Aufwand gewesen aber war ja auch immer schön“, sagt sie. In der heutigen Zeit würden sich die Zuschauer riesig freuen, wenn Pferde im Umzug wären. Und über die schönen Blumengebinde die die Kutsche schmückten habe sie sich jedes Jahr gefreut, wenn diese nach dem Schützenfestumzug in ihrem Wohnzimmer auf dem Tisch standen.
Die Entscheidung seine Kutscherkarriere nach insgesamt 60 (unfallfreien) Jahren zu beenden ist Josef Reeker nicht leicht gefallen, das sieht man ihm bei dem Gespräch mit dem 1. und 2. Vorsitzenden der Ludgerusschützengilde an. „Das geht ihm hart ab“, erklärt auch seine Frau, doch sie weiß dass es so am besten ist: „Er kam ja nur noch mit Mühe und Not auf den Kutschbock.“ Traurig sei sie vor allem über den Verkauf der beiden treuen Pferde „Rowena“ und Sissi“. „Die liefen morgens hier bei uns vorm Küchenfenster lang, aber es ist wohl besser so“, spricht sie sich selbst ein wenig Mut zu. Sie glaube auch das ihr Mann es nicht ertragen hätte die Pferde jeden Tag zu sehen aber nicht mehr die Kutsche anspannen zu können. Was das Ehepaar jedoch tröstet, ist, das die beiden Pferde ein „wirklich gutes, neues Zuhause“ gefunden haben.

Um Josef Reeker und seine 60-jährige, ehrenamtliche Kutscherarbeit nun noch einmal gebührend zu würdigen überreichten Ulrich Limbrock und Frank Holthaus ihm einen Präsentkorb mit Wurstdelikatessen und sprachen ihm ihren Dank aus.



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