-krk-RHEINE-ELTE. Pilze
sammeln – das ist doch uncool, oder? Von wegen! Lotta, Jula und ihr
Cousin Finn, der gerade aus Usedom zu Besuch war, strahlten. Am
Samstag haben sie zusammen mit Papa Winny Bernstein und Hündin Bella
einen ausgedehnten Spaziergang gemacht und
sind dabei durch das
Unterholz der Elter Wälder gestreift. Immer auf der Suche nach dem
nächsten Pilz.
Von wegen nur PC und Play
Station: Kaum ein Kind sagt nein, wenn ein Ausflug in den Wald zum
Pilze sammeln angesagt ist! Denn erstens schmeckt selbst Gesammeltes
immer besonders gut, und zweitens ist Naturdetektiv spielen einfach
spannend. Und da das Wetter der vergangenen Wochen den Pilzen in Elte
einen kräftigen Schub für ihr Wachstum lieferte, machte sich die
Familie auf den Weg zu einer abenteuerlichen Pilz- Pirsch.
„Pilze sammeln wir immer
in Körben. In Plastiktüten verderben sie schnell und in Beuteln aus
Stoff oder Papier würden sie zerdrückt,“ erklärt Winny
Bernstein. Außerdem brauche man ein scharfes Messer, um sie kurz
über dem Boden abzuschneiden. Das schone das unterirdische
Pilzgeflecht. Ganz junge und ganz alte Pilze ließen sie stehen. Die
einen könnten zu leicht verwechselt werden und würden sich nicht
lohnen, die anderen wären meist verwurmt.
Ganz ungefährlich ist das
Pilze sammeln allerdings nicht, denn das Risiko vom Nichterkennen
giftiger Pilze besteht immer. Doch Winny der das „Pilzesammeln“
vor etwa 15 Jahren von einer Kollegin lernte, stand den Kindern die
ganze Zeit über zur Seite und beantwortete alle Fragen. „Es macht
Spaß das Wissen an die Kinder weiterzugeben“, sagt der gelernte
Koch begeistert. Und nicht nur dass, fast immer gäbe es einen
giftigen Doppelgänger, die den genießbaren Pilzen zum Verwechseln
ähnlich sähen, da sei es wirklich wichtig die Unterschiede zu
kennen.
„Wir sammeln Steinpilze
und Braunkappen, die mögen wir am liebsten weil sie so nussig
schmecken. Aber auch da muss man natürlich aufpassen,“ sagt der
Elteraner. Oft würden beide Pilze mit dem Gemeinen Gallenröhrling,
auch Bitterling genannt, verwechselt. Der sei zwar nicht wirklich
giftig, dafür aber ungenießbar: Schon ein einziges Exemplar
verderbe, durch seine ausgeprägte Bitterkeit, das gesamte Essen. Vor
allem die jungen Exemplare des nicht essbaren Pilzes sähen dem
Steinpilz zum Verwechseln ähnlich. Ein Indiz, das man es mit dem
Gallenröhrling zu tun habe, sei der unangenehme Geruch.
Doch da Winny sich richtig
gut auskennt, landete keines dieser ungenießbaren Exemplare zwischen
die rund 6 Kilo schwere Ausbeute der Familie. Noch am gleichen Abend
kochte der Familienvater daraus eine köstliche Steinpilzsuppe und
ein leckeres Waldpilzragout mit frischen Gartenkräutern, deren
genaue Zubereitung „Klein-Lotta“ genauestens verfolgte. Somit
dürfte bereits die nächste Generation von Pilzsammlern in der
Familie heranwachsen.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen