Familien zusammengetan und Meisen-Nistkästen gebaut. Die Vögel sollen die Larven der Schädlinge fressen.
Henrik und Maria Mersch hatten mächtig unter der Belästigung durch die feinen Härchen der Eichenprozessionsspinner zu leiden, da sie in unmittelbarer Nähe des Waldes leben. Auf der Suche nach geeigneten Mitteln zum Vorgehen gegen diese Raupen fanden sie im Internet den Hinweis auf Vögel als Gegner der Raupen, und auch eine Anleitung des NABU´s für passende Vogelhäuschen.
Die Idee Vogelhäuser zu bauen, kam bei ihnen direkt gut. Doch von einer einzelnen Familie hätten nur wenige Häuschen gebaut werden können. Deshalb baten sie die Nachbarschaft um Hilfe. Viele der Familien sind selbst betroffen und waren sofort bereit die Mersch zu unterstützen. „Innerhalb unserer fünfköpfigen Familie reagieren vier Personen sehr stark auf diese blöden Härchen, so dass wir den gesamten Sommer auf's Trampolinspringen (steht unter einer Eiche) und auf sehr viel freie Zeit im Garten verzichteten mussten, erklärt Kim Ossege. Sie erinnere sich noch gut an die zahlreichen Nächte als sie und die Kinder wegen des starken Juckreizes nicht hätten schlafen können. „Henri hatte es am stärkten erwischt, sein ganzer Rücken war übersät mit großen und kleinen Pusteln!“
Das kennt auch Britta Bülter, die am Roßweg ihr Kosmetikstudio betreibt, nur zu gut: „Immer wieder hatte ich es mit Betroffenen zu tun.“
Da die Mersch´s sowohl den Platz als auch die benötigten Materialien zur Verfügung stellten und sich das passende Werkzeug in den Familien fand, konnte die Aktion umgehend starten. Die insgesamt acht Kinder packten ebenso fleißig an, wie ihre Eltern und Großeltern. Es wurde gesägt, gebohrt, gefeilt, gehämmert, geschmirgelt und auch lasiert, so das innerhalb kürzester Zeit fast 40 Vogelhäuschen entstanden! Nebenher gab es Leckeres vom Grill, Kaffee und Kuchen und Süßes für die Kids.
„Hmm lecker, ich hoffe den Vögeln schmeckt es genauso gut wie mir“, sagt Henri der gerade eine Bratwurst futtert. Er hofft das er im nächsten Jahr Ruhe vor den „Biestern“ hat. „Ich glaube dass es hier durch das Aufhängen der Kästen, deutlich weniger Eichenprozessionsspinner geben wird. Das bedeutet das wir wieder mehr Freizeit im Garten verbringen können“, wagt Papa Peter, eine Prognose.
In den nächsten Wochen sollen nun die Nistkästen entlang des Roßweges aufgehängt werden. Einer davon soll zudem eine Webcam erhalten, über die sich jedermann ein Bild über den Brutverlauf im nächsten Jahr machen kann.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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