-krk- „Wir haben jetzt endlich einen Krötenzaun!“, freut sich Gudrun
Jesse. Sie ist Anwohnerin am Hermannsweg und beobachtet schon seit
einigen Jahren dass dort immer mehr Kröten überfahren werden. Im
letzten Jahr
haben wir mit nur ein bis zwei Leuten die Strecke
abgelaufen und die Kröten aufgesammelt, das war aber deutlich zu
wenig Hilfe“, betont Jesse.
Zusammen
mit der Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft. (DLZ) und der
finanziellen Unterstützung des Kreis Steinfurts und der Stadt
Rheine, gelang es der Naturschützerin einen Krötenzaun zu erwerben.
Dieser musste gerade ganz schnell aufgebaut werden, da die Kröten in
diesem Jahr besonders früh wandern. „Der Zaun war gerade erst
geliefert worden“, berichtet die ehemalige Gymnasiallehrerin.
Erstmalig
konnte Jesse bereits Ende Januar erste Amphibien beobachten. Mitte
Februar waren es schon einige Tiere mehr. Bei Nachttemperaturen ab
etwa 10 Grad und Regen sind viele Kröten und Frösche nicht mehr im
Winterversteck zu halten: Sie sind auf Liebe eingestellt und machen
sich auf den Hochzeitszug zu den Laichgewässern. Amphibien zieht es
stets zu dem Teich, Tümpel oder See, in dem sie zur Welt kamen. Wenn
sie dabei Straßen überqueren müssen, endet die Wanderung oft
tragisch. Dass liegt vor allem daran, das die Kröten bei niedrigen
Nachttemperaturen noch etwas klamm sind. So dauert es lange, bis sie
die Straße überquert haben, manchmal zehn Minuten oder eine
Viertelstunde. Dann passiert’s natürlich, dass sie überfahren
werden
„Dass
die Wanderung in Schüben und so überraschend einsetzte, machte die
Planung für den Aufbau nicht gerade einfach“, erklärt Gudrun
Jesse. Zumal am letzten Wochenende in Elte Karneval gefeiert wurde.
Trotzdem seien elf freiwillige Helfer so nett gewesen und hätten ihr
geholfen. Das bedeutete jede Menge schweißtreibende Arbeit. Denn
der etwa 50 Zentimeter hohe Zaun musste auf einer Länge von 1000
Metern nicht nur aufgestellt sondern auch etwa 10 Zentimeter tief im
Boden vergraben werden.
„Das Eingraben ist wichtig – sonst
schlüpfen die Kröten unter den Zaun hindurch“, weiß die
Biologielehrerin. Hinzu kamen noch die 50 Eimer die alle 10 bis 15
Meter eingegraben werden mussten, um die Kröten die am Zaun entlang
wandern, aufzufangen. „Ich bin den Helfern so dankbar denn das
Eingraben gestaltete sich weit schwieriger als erwartet“, sagt
Jesse. Unter der Grasnarbe habe sich sich jede Menge Schotter
verborgen und hinzu kam noch der schneidend kalte Wind.
Wer
jetzt denkt die Arbeit ist damit getan, der irrt sich. Denn es müssen
noch Amphibien-Warnschilder aufgestellt, und was noch wichtiger ist,
die Eimer müssen mehrmals täglich kontrolliert werden. Jede Kröte
und jeder Frosch, die in den Auffangeimern gepurzelt ist, muss nun
sicher über die Straße zu seinem Laichgewässer getragen werden.
Die
Tierliebhaberin sucht nun noch weitere ehrenamtliche Helfer die sie
bei dieser Tätigkeit unterstützen. Bei der Gelegenheit sollen auch
gleich die Amphibien gezählt und Art und Geschlecht bestimmt werden.
„Es wäre toll, wenn sich vielleicht auch einige Anwohner daran
beteiligen könnten“, hofft Gudrun Jesse. Wer beim Krötenschutz
helfen möchte kann sich bei DLZ- Vorstandsmitglied Karin Kühling
unter Tel.: 05975 9191966 melden.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung
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