Mittwoch, 14. April 2021

"Wir haben Würmer"

-krk-„Wir haben Würmer“, sagt Kirsten Göbeler von der Notbetreung der Johannesschule Standort Elte, deren Träger der TV Mesum ist. Das ist etwas was im ersten Moment wohl jeden alarmiert aufhorchen lässt. Doch die Rede ist lediglich von einem Wurmhotel dass die Erde des Schulgartens mit Humus versorgen soll.


Um den Kindern in der Notbetreuung auch in der langweiligen Coronazeit etwas zu bieten, haben sich die Betreuer an den Standorten Hauenhorst, Mesum und jetzt auch in Elte etwas Besonderes einfallen lassen. So schrieben die Mesumer Kinder einen eigenen Song und nahmen dazu ein Tanzvideo auf, das seitdem auf Instagram zu sehen ist. Die Hauenhorster Kinder der OGS Marienschule hatten sich die Luftballon Aktion „Gute Wünsche“ überlegt und die Kinder der Johannesschule Standort Elte haben seit neustem ihr ganz eigenes Wurmhotel.

Das Hotel oder besser gesagt die Wurmkiste wurde auf Wunsch der Betreuer von Andre Fendesack gebaut und steht im Schulgarten. In diesem arbeiten sowohl die Schüler als auch

die Lehrer, Eltern und die Übermittags- Betreuer. Damit das Hotel auch bezugsfertig wurde, haben die Kinder und Betreuer einen Teppich aus Eierkartons ausgelegt, darüber kam als „kuschelige Decke“ schöne schwarze Erde. Damit die „Gäste“ auch einziehen konnten, hatten Schüler und Betreuer schon am Vortag, ganz viele Würmer auf dem Schulhof und in den heimischen Gärten gesucht. Und für das Willkommens- Buffet brachte jedes Kind entweder Gurke, Salat, Eierschalen oder Kaffeefilter von Zuhause mit. „Das wird unseren Würmern bestimmt gut schmecken“, freuen sich die Kids.


Als erster Gast zieht Norbert ein, der wird Hausmeister“ ruft einer der Schüler. Seinen Wurm habe er unter einem Stein auf dem Schulgelände gefunden und ihm einen Namen gegeben, verrät er. Bevor die Kinder die Würmer nun sanft in die Kiste legen, bekommen einige von ihnen ebenfalls noch Namen. Und so landen nach und nach Hubert, Anna, Leon und noch viele mehr im Wurmhotel. Dann kommt noch schnell das kleingeschnittene Futter obendrauf und die Kiste wird geschlossen, damit es die Würmchen auch warm und kuschelig haben.



Jetzt dürfen die Würmer den lieben langen Tag nichts anderes tun als futtern, kacken und Babys machen und dann kriegen wir den besten Dünger für unseren Schulgarten“, kichert eine der Schülerinnen. Und Recht hat sie, denn die Kompostwürmer zersetzen nun zusammen mit weiteren kleinsten Lebewesen (Mikroorganismen) den Biomüll und verwandeln ihn in guten Humus. Das geht solange bis die Würmer in der ersten Kammer alles aufgefressen und kompostiert haben. Dann wandern sie, durch ein eingebautes Gitter, weiter in die zweite Kammer des Hotels und verrichten dort ihre Arbeit.

Auf die Idee überhaupt ein Wurmhotel zu bauen, kam Kirsten Göbeler nach einem Beitrag im Fernsehen, wo Notbetreuungen für Kinder als besonders langweilig dargestellt wurde. „Wir haben die ganze Zeit über, so viel mit den Kindern unternommen, gespielt und Aktionen wie diese geplant, damit es eben nicht zu Langeweile kommt. Wenn man dann hört dass die allgemeine Notbetreuung so verunglimpft wird, dann tut uns dass schon ganz schön weh!“ Umso mehr freuten sich die Betreuerinnen jetzt, da die Kinder so viel Spaß an dem Projekt hatten.




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