-krk- Zum Kampf gegen den Kartoffelkäfer hatte die Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft.(DLZ), am vergangenem Freitag, recht kurzfristig aufgerufen. Zum Glück folgten aber genügend Elteraner, darunter auch einige Kinder, dem Aufruf und so wurden die Kartoffeln gerettet, die beim Fest „In Elte- Für Elte- Mit Elte“ zum Verkauf angeboten werden sollen.
„Toller Einsatz! Klasse dass das so kurzfristig noch geklappt hat“, freute sich Andre Fendesack, Mitglied der Bürgerinitiative. Erst vor wenigen Tagen habe er den Befall mit Kartoffelkäfern entdeckt. Er sei froh dass die für September geplante Kartoffelernte jetzt nicht mehr gefährdet sei. „Sonst wäre die ganze Arbeit umsonst gewesen und dabei freuen sich ja gerade die Kinder so auf das Ergebnis ihrer Arbeit.“ Schon seit letztem Jahr gehört der Kartoffelacker am Heimathaus zu einem Gartenprojekt der Elter Grundschule. Bei dem sowohl das Pflanzen als auch die Pflege - also das Anhäufen des Bodens, das Unkraut jäten und die Ernte der Kartoffeln dazu gehören.
Ein DLZ-Vorstandsmitglied erklärte den fleißigen Helfern warum es so wichtig sei, den Befall der Pflanzen zu verhindern. „Innerhalb kürzester Zeit können Kartoffelkäfer komplette Felder kahl fressen, so das die Kartoffeln verkümmern und sich der Ertrag halbiert!“ Das Vorstandsmitglied erinnert sich heute noch mit einem Schmunzeln an die eigene Kindheit als ganze Scharen von Schulkindern auf die Kartoffelfelder geschickt wurden, um die Käfer von den Pflanzen zu sammeln.
Gelb mit schwarzen Streifen – diese Färbung der Deckflügel sei typisch für den Kartoffelkäfer. Die auffällige Farbkombination signalisiere in der Natur: Achtung, giftig! Und in der Tat, sondert der Käfer ein orangefarbenes Wehrsekret ab, weshalb er von den meisten Tieren als Futter verschmäht wird. Nachdem das Käferweibchen ihre gelben Eier in kleinen Paketen zu je 20 bis 80 Stück an der Unterseite von Blättern platziert hat, schlüpfen nach etwa einer Woche blutrote Käferlarven, die sehr schnell wachsen und dabei fleißig Kartoffelpflanzen abnagen. Nach drei Wochen verpuppen sie sich unter der Erde und kommen nach weiteren drei Wochen als Käfer wieder zum Vorschein. So sind bei einer Entwicklungszeit von sechs bis sieben Wochen zwei, manchmal sogar drei Generationen jährlich möglich. Sobald die Felder abgeerntet sind und es Herbst wird, suchen sich die Käfer dann ein Versteck im Boden. Sie überwintern bis zu einem halben Meter tief vergraben, bevor sie im Frühjahr wieder hervorkommen. „Je wärmer die Temperaturen, desto höher sei dann die Käferaktivität. Somit profitiere gerade auch der Kartoffelkäfer vom Klimawandel“, erklärt das Vorstandsmitglied.
Gesammelt wurden die Kartoffelkäfer mit bloßen Händen, gerade die Kinder hatten dabei keinerlei Berührungsängste. Die komplette Familie Janiszewski, gerade erst aus dem Urlaub zurückgekehrt zeigte vollen Einsatz: „Die Schmutzwäsche kann warten, der Einsatz hier war uns wichtiger!“ Vorstandsmitglied Judith Schulte Walter war ebenfalls zugegen: „Eigentlich müsste ich jetzt beim Fußball- Turnier meines Großen sein aber so eine halbe Stunde hab ich schon noch Zeit.“ Und so landete nicht nur Käfer um Käfer in den mitgebrachten Einmach- und Marmeladengläsern, sondern auch Unkraut wie Vogelmiere, Melde, Taubnessel, Spitzwegerich und verschiedene Gräser in bereitgestellte Eimer.
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