-krk- Vogeltaufen sind in Elte eine feste Tradition. Normalerweise wird der zum Untergang verdammte „Holzadler“, kurz vor dem Schützenfest präsentiert und mit einem schmucken Namen versehen. In diesem Jahr hat der Vogel allerdings eine Schonfrist von 364 Tagen.
Eigentlich hätte die Ludgerusschützengilde Elte am vergangenem Wochenende ihr Schützenfest gefeiert. Doch wegen der Pandemie musste der Termin erneut abgesagt werden. Als Alternative hatte der jetzt schon seit 2019 amtierende Schützenkönig Andreas Pohlmeyer aber zur Vogeltaufe eingeladen. Diese fand natürlich in deutlich kleinerem Rahmen statt.
Unter den Klängen des Spielmannszugs der Ludgerusschützengilde Elte hielt der Vorstand der Gilde, zusammen mit Vogelbauer Rainer Sendker, Einzug in den festlich geschmückten Garten der Pohlmeyers. Bei angenehmen Temperaturen tauchte die Abendsonne den parkähnlichen Garten, den Teich und den Hof in warmes Licht. Das Zelt und die vielen Sitzmöglichkeiten boten genügend Platz für Spielmannszug, Vorstand und geladene Gäste, darunter auch Thomas Schnellenberg der derzeitige Silberjubelkönig. Freunde und Nachbarn brachten verschiedenste Salate mit und der Grill wurde von zwei Arbeitskollegen von Andreas betrieben. Keine Frage, die Atmosphäre bei der Vogeltaufe am Samstagabend stimmte einfach.
Oberst Ludger Antemann begrüßte Schützenkönig Andreas Pohlmeyer und seine Frau Andrea mit warmen Worten. Diese bedankten sich im Gegenzug mit diversen Kaltgetränken, bevor der 1. Vorsitzende Ulrich Limbrock das Wort ergriff und zur Tat schritt. „Leider findet auch in diesem Jahr kein Schützenfest statt, umso schöner ist es allerdings das wir heute unsere Vogeltaufe feiern können“, so Limbrock. Unter vielen „Ahh´s“ und „Oh´s“ präsentierte Vogelbauer Rainer Sendker nun Eltes neuen Königsvogel. Das Prachtstück, das in liebevoller Arbeit zum Detail in Sendker´s Vogelbauwerkstatt entstanden war, wurde unter lautem Applaus von Andrea und Andreas Pohlmeyer und vom Vorstand der Schützenbruderschaft erstaunt begutachtet.
So hat der prächtig geschnitzte Auerhahn ein überwiegend schwarzes, im Brustbereich grünliches Gefieder. An den Flügelseiten trägt er, wie bei Auerhähnen so üblich, diesen kleinen weißen Fleck. Eine leuchtend rote Markierung über dem Auge, ein aufgefächerten Schwanz und ein paar echte Federn unter dem Kinn runden das Ganz ab. Besonders auffallend ist aber das grüne Coronavirus in seiner rechten Kralle.
„Wahnnsinn!“, lobte Pohlmeyer den wirklich eindrucksvollen Vogel. Nachdem die Schützenkönigin dem 1. Vorsitzenden, den nun zu vergebenen Namen mitgeteilt hatte, taufte Limbrock den Vogel, mit einem ordentlichen Schuss Sekt, auf: „Anton, der dreijährige Tiroler Auerhahn mit Bücherwurm vom Hermannsweg“. „Und wehe der Vogel feiert Geburtstag!“, rief Andreas Pohlmeyer in die applaudierende Runde. „Ich tue mein bestes!“, schallte es da aus den Reihen des Spielmannszug´s. Trommler Markus van der Giet sorgte damit für so einige Lacher beim Publikum, weiß man doch wie gerne er den Vogel, im nächsten Jahr, von der Stange holen würde.
Im Rückblick auf drei Jahre Amtszeit kann sich der Schützenkönig an viele Ereignisse erinnern: „ 2019 gab es für uns einige besondere Momente, dann kam jedoch die lange Durststrecke - zwei Jahre Corona“, berichtet Andreas Pohlmeyer. Spaß habe das Ganze natürlich trotzdem gemacht. „Ich bin aber froh wenn ich im nächsten Jahr nicht mehr „Majestät“ genannt werde, drei Jahre ist dann auch mehr als genug.“
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