Freitag, 24. März 2023

Kinder aus dem Dorf aus Sadowje (Ukraine) bitten um Hilfe

-krk- Ein weiterer Hilferuf erreichte die ukrainische Rechtsanwältin Aigul Eshmatova von der Wohltätigkeitsorganisation „Turbotlywist“ hier in Rheine. Die Kinder aus dem ukrainischem Dorf Sadowoje, in der Region Cherson baten sie in einem Schreiben um Hilfe.

In einem Auszug aus dem Appell der Einwohner des Dorfes heißt es:

Das Dorf Sadowoje liegt am rechten Ufer des Dnjepr, in einem teilweise befreiten Gebiet der Oblast Cherson, Ukraine. Das Dorf wird derzeit von russischem Artilleriebeschuss heimgesucht. Die Häuser, in denen Kinder mit ihren Eltern leben, werden durch Artillerie- und Mörsergranaten und

Schrapnells zerstört. Die Bewohner des Dorfes Sadowoje haben die Besetzung durch russische Soldaten von den ersten Kriegstagen bis zum 11. November überlebt. Doch das war nicht einfach. Die Kinder erinnern sich, wie ihre Eltern in den ersten Kriegsmonaten nach Lebensmitteln suchten. Denn die Besatzer brachen in die Häuser ein und nahmen alle Lebensmittel und das Vieh mit. Was sie nicht mitnehmen konnten, wurde zerstört und das restliche Vieh getötet. Sie schütteten Benzin auf Autos und Häuser, brannten alles nieder und malten den Buchstaben Z auf die Ruinen.

Das Dorf ist seit fünf Monaten ohne Strom und Wasser, was es den Kindern schwer macht, zu lernen und sich zu entwickeln. Der Kindergarten musste geschlossen werden und die Schule die auf Onlineunterricht umgestellt worden war, können die 45 schulpflichtigen Kinder wegen der fehlenden technischen Ausrüstung wie Computer, Laptops und Tablets, (wurden bei den Razzien von den russischen Besatzern konfisziert) nicht nutzen.

Während der gesamten Besatzungszeit litten die Kinder emotional und psychologisch unter der Aggression der Besatzer. Häuser wurden durchsucht, Türen eingetreten oder gewaltsam mit Maschinengewehren geöffnet. Die Besatzer demütigten die Eltern in Gegenwart der Kinder und bedrohten sie mit Waffen. Frauen und Kinder von ukrainischen Soldaten mussten sich bei den Razzien bei Nachbarn verstecken. Ansonsten drohte ihnen Vergewaltigung, Verschleppung, Misshandlung oder Schlimmeres.

Die Kinder vermissen es, in der Nähe des Flusses herumzutollen, weil dieser vermint ist. Ballspielen oder ungezwungen miteinander zu reden, ist nicht möglich weil sie oft in kalten Kellern sitzen müssen um sich vor dem Beschuss durch die Invasoren zu verstecken. Der Krieg hat ihnen ihre Kindheit und ihr friedliches Leben geraubt.

Wir und unsere Kinder träumen von Frieden und einer friedlichen Zukunft! Bitte unterstützen Sie die Kinder bei ihren Träumen!“

Die rund 650 Einwohner die sich überwiegend aus einer großen Zahl von Rentnern und Kindern zusammensetzt, benötigen derzeit vor allem: Decken, Kissen, Bettbezüge, warme Kleidung, Kleidung für den Frühling, Lebensmittel, Hygieneartikel, Bauwerkzeuge wie Bohrer, Akkuschrauber, Kettensägen und Generatoren (Benzin oder Diesel). Für die Kinder, die am Onlineunterricht teilnehmen möchten: Handys, Tablets, Laptops, Schreibwaren wie Hefte, Stifte, Bleistifte.

Der Transport ist bereits für den kommenden Samstag (25. März) geplant. Spenden können am Freitag von 15 bis 19 Uhr abgegeben werden. Wenden Sie sich dazu an 05975 9191966.


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